Zur Verbesserung der Qualität in der Kindertagesbetreuung hat das Land Niedersachsen den Weg für drei neue Förderrichtlinien freigemacht. Eine Förderrichtlinie stärkt die Personalgewinnung und -qualifizierung sowie die Beschäftigung von Zusatzkräften in den Einrichtungen und setzt damit die Richtlinie Qualität fort. Eine zweite ermöglicht die zusätzliche Erhöhung der Jahreswochenstundenpauschalen und trägt damit den hohen Kosten der Träger Rechnung. Mit der dritten Richtlinie werden die bestehenden Sprach-Kitas gesichert, so wie von Kultusministerin Julia Willie Hamburg angekündigt.

Ein Teil der Maßnahmen wird dabei aus dem KiTa-Qualitätsgesetz des Bundes finanziert, das Ministerin Hamburg stellvertretend für das Land unterschrieben hat. „Eine frühe Förderung und Bildung ist der Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe und verbesserte Bildungschancen", so Hamburg. „Der branchenübergreifende Fachkräftemangel stellt auch den Bereich Kita vor große Herausforderungen. Aus diesem Grund sorgen wir mit den nun veröffentlichten Richtlinien dafür, dass in der Praxis bewährte Maßnahmen fortgesetzt und das System der frühkindlichen Bildung unterstützt wird. Ziel muss es bleiben, gemeinsam mit dem Bund die Ausstattung und Finanzierung dauerhaft abzusichern und damit auch einen verlässlichen Weg durch den Fachkräftemangel hin zu einer guten Qualität und Personalausstattung zu beschreiben."
Kultusministerin Julia Willie Hamburg hat die Vereinbarung zur Umsetzung des KiTa-Qualitätsgesetzes unterzeichnet. Bundesfamilienministerin Lisa Paus hatte den Vertrag bereits wenige Tage zuvor unterzeichnet. Damit erhält Niedersachsen, vorbehaltlich eines entsprechenden Vertragsabschlusses auch durch die übrigen Bundesländer, für die Jahre 2023 und 2024 insgesamt rund 374 Millionen Euro.
Das IRC Deutschland bietet im Rahmen der Projekte "Frühling" und "Vorsprung" zwei kostenlose Workshopreihen für pädagogische Fachkräfte an - eine zur Stärkung von Kindern mit Fluchthintergrund in frühkindlichen Einrichtungen und eine zum Übergang von der KiTa in die Grundschule:

In der siebten Ausgabe von „Kindertagesbetreuung Kompakt“ veröffentlicht das Bundesfamilienministerium aktuelle Daten zum Ausbaustand und zum Betreuungsbedarf in der Kindertagesbetreuung von Kindern bis zum Schuleintritt sowie in der Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern. Sie zeigen: 2021 wurden erneut mehr Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt betreut als im Vorjahr. Dennoch sank die Betreuungsquote im Vergleich zum Vorjahr. Dies hängt mit der weiterhin wachsenden Anzahl der Kinder dieser Altersgruppe in der Bevölkerung zusammen. Die Daten zeigen, dass der Betreuungsbedarf der Eltern noch nicht gedeckt und ein Platzausbau weiterhin notwendig ist.

Die Kita-Fachkräfteverbände haben zum zenhjährigen Bestehen des Rechtsanspruchs auf KiTa-Betreuung Bilanz gezogen und warnen vor einem Verkommen der KiTas zu Verwahranstalten. Sie resümieren: "Wenn wir uns als Gesellschaft einig sind, dass Kinder das Wichtigste sind, was wir haben, muss frühkindliche Bildung und eine kindgerechte Betreuung, auch wenn es um die Finanzierung geht, an erster Stelle stehen. Kindgerechte Kitas sind keine Frage des Schicksals, sondern des politischen Willens."

Das Eltern-Programm Schatzsuche lädt am 30. August 2023 von 16:00 – 17:30 zu einer kostenfreien, digitalen Informationsveranstaltung ein. Schatzsuche umfasst zwei Eltern-Bildungsprogramme für Kindertagesstätten und Grundschulen. Ziel ist die Förderung des seelischen Wohlbefindens von Kindern und ihren Familien.
Das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V. (nifbe) ist eine vom Land Niedersachsen geförderte Institution, deren Fokus in der Begleitung und Unterstützung der Professionalisierung des Feldes der Frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung durch Vernetzung, Wissenstransfer, Beratung, fachliche Aktivitäten und Impulse für die Praxis niedersachsenweit liegt.

In der Regionalen Transferstelle NordWest des nifbe in Emden ist zum 01.10.2023 die Stelle eines/einer

Regionalen Transfermanagers*in (m/w/d)

im Umfang von 75% zu besetzen. Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an den TV-L. Es handelt sich um eine Elternzeitvertretung, die bis zum 31.10.2024 befristet ist.
Das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung
(nifbe e.V.) sucht ab sofort eine

Studentische Hilfskraft
(m/w/d)

für unterstützende Tätigkeiten im Koordinations- und Transferzentrum in Osnabrück
Der zweite Evaluationsbericht der Bundesregierung zum "Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Verbesserung der Teilhabe in Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege" (KiQuTG) ist jetzt veröffentlicht worden. Der Evaluationsbericht umfasst die Abschlussberichte der Evaluationsstudien sowie eine Stellungnahme der Bundesregierung. Die Evaluation liefert wichtige Erkenntnisse zur Umsetzung und Wirksamkeit des Gesetzes sowie Empfehlungen für weitere Schritte zur Weiterentwicklung der Qualität in der Kindertagesbetreuung.

Zum Download der Studie
Angesichts des alarmierenden Personalmangels in den KiTas fordert der Deutsche Kitaverband innovative Maßnahmen zur Personalgewinnung wie praxisbegleitende, durchlässige Wege in den Beruf mit unterschiedlichen Ein-, Auf- und Ausstiegsmöglichkeiten. Sie unterstützt dabei auch aktuelle Forderungen aus der FDP zum Einsatz von zugewanderten Fachräften ohne ausreichende Deutschkenntnisse. Diese Forderung der FDP wird wiederum von den Fachkräfteverbänden in einer Stellungnahme vehement abgelehnt. Sie warnen vor einer weiteren Verschlechterung der Rahmenbedingungen und vor einem Trend, KiTas wieder vermehrt als reine Betreuungs- und Verwahranstalten statt als Bildungseinrichtungen zu sehen.