Der neue Bildungsbericht (Nationaler Bildungsbericht mit Fakten und Perspektiven) zeigt für die Kitas und Schulen in Deutschland eine dramatische Lage auf. Studienutor Kai Maaz unterstreicht im ZEIT-Interview die Bedeutung der KiTa für den gesamtem weiteren Bildungsweg.

Schon in der Grundschule, so Maaz, haben sich die (sozial bedingten) Unterschiede "längst manifestiert": "Es ist ja klar, dass Kinder, die mit sprachlichen Rückständen in die Schule kommen, dem Unterricht schlechter folgen können. Das müsste man schon in Kita und Vorschule gezielt angehen."

Maaz spricht sich entsprechend auch schon für eine verpflichtende Sprachstandserhebung aus und nennt Hamburg hier als Vorbild: "dort gibt es im Alter von viereinhalb Jahren für jedes Kind eine Sprachstandserhebung. Wenn sich da ein Förderbedarf offenbart, setzt ab dem fünften Lebensjahr eine obligatozrische Förderung ein. Das sollte Modellcharakter haben."

Maaz resümiert in dem ZEIT-Interview: "Denn die empirische Evidenz ist ganz klar: Die Leistungsschere zwichen Kindern aus Familien mit hoher und niedriger Bildung geht in den ersten sechs Jahren auf. Solange wir das nicht angehen, werden wir den Anteil der Kinder, die nicht einmal die Grundkompetenzen im Lesen und Rechnen erreichen, nicht substanziell verringern. Was wir auch brauchen, ist ein Startchancen-Porgramm für Kitas."

https://www.zeit.de/2024/27/nationaler-bildungsbericht-schule-kinder-kai-maaz