Arbeitsbelastungen in der Kinder- und Jugendhilfe und gesundheitsförderliche Strategien


Das Positionspapier macht sichtbar, wie sich die ungedeckten Personalbedarfe und die Krisen der vergangenen Jahre auf die Arbeitsbedingungen in der Kinder- und Jugendhilfe auswirken und zu einer neuen doppelten Belastung der Fachkräfte geführt haben. Zugleich werden Lösungsansätze zur Verringerung der Belastungssituationen im beruflichen Alltag aufgezeigt.

Perspektiven und Lösungsansätze zum Fachkräftemangel

Der Personalmangel im gesamten sozialen Sektor hat sich zur Krise ausgewachsen. Einrichtungen der Behindertenhilfe und Pflegeeinrichtungen müssen ganze Stationen oder Dienste schließen. Kindertageseinrichtungen sehen sich gezwungen, Betreuungszeiten einzuschränken oder Gruppen zu vergrößern, Unterbringungsplätze für gefährdete Kinder- und Jugendliche sind rar und auch Fachkräfte im öffentlichen Dienst wie z.B. im Allgemeinen Sozialen Dienst der Jugendämter lassen sich zunehmend schwerer finden.

Im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks hat das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V. (nifbe) ein Seminarkonzept zu kinderrechtebasierter Demokratiebildung zum Einsatz in Fachschulen für pädagogische Fachkräfte entwickelt und exemplarisch erprobt. In einer gemeinsamen kostenlosen Online-Veranstaltung des nifbe und des Niedersächsischen Kultusministeriums wird das Seminarkonzept am 21.11.2024 von 15:00 – 18:00 vorgestellt.

2024 lesen wieder ähnlich viele Eltern vor wie vor Beginn der Covid-19-Pandemie. Das ist ein Ergebnis des Vorlesemonitors, der jährlichen Studie zum Vorleseverhalten in Familien mit 1–8-jährigen Kindern von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung. Doch noch immer bekommt jedes dritte Kind nicht vorgelesen.

Die von rund 220.000 Unterstützer*innen mitgezeichnete Petition „Jedes Kind zählt!“ ist jetzt in einer öffentlichen Ausschusssitzung noch einmal vorgestellt und diskutiert worden. Die Initiatorin Katja Ross, die als Erzieherin in Rostock arbeitet, wurde dabei von Prof. Dr. Rahel Dreyer begleitet.
die gute kita handlungsempfehlungen fuer die fruehpaedagogik 978 3 451 39826 1 84772Angesichts der intensiv und kontrovers geführten Debatte um Fachkräftemangel, „KiTa-Krise“ oder gar „KiTa-Kollaps“ sowie entsprechender Gegenmaßnahmen ist das Thema der Qualitätsentwicklung aktuell bedenklich in den Hintergrund geraten. Dem sind die prominenten Autor*innen Ilse Wehrmann, Franziska Martinet, Gabriele Haug-Schnabel und Joachim Bensel nun mit dem Buch „Die gute Kita“ begegnet und legen konkrete Handlungsempfehlungen für die Qualitätsentwicklung vor.

Die Pädagogische Hochschule Niederösterreich hat eine Online-Toolbox herausgebeben, die alle elementarpädagogischen Fachkräfte unterstützen soll, die sich vom KiTa-Alltag gestresst und belastet fühlen. Sie erfahren hier, wie Sie für sich selbst Sorge tragen können. Sie üben, den Blick auf das eigene Befinden zu lenken. Sie achten darauf, Ihr Wohlergehen wichtig zu nehmen.
Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Fortsetzung und Weiterentwicklung des KiTa-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetzes (20/12771) wird von Sachverständigen als nicht ausreichend empfunden, um die im Koalitionsvertrag angekündigte Qualitätsentwicklung mit bundesweiten Standards zu erreichen. Das wurde bei einer öffentlichen Anhörung des Familienausschusses am Montag, 23. September 2024, deutlich. Positiv vermerkten die Sachverständigen, dass sich der Bund 2025 und 2026 mit jeweils zwei Milliarden Euro an den Kitakosten der Länder beteiligen will. Kritik gab es aber an der Höhe der Fördersumme und dem eingeschränkten Förderzeitraum, der keine langfristigen Planungen ermögliche.
Im Jahr 2004 entstanden in Deutschland die ersten kindheitspädagogischen Studiengänge und damit eine große Aufbruchstimmung für die Akademisierung der frühkindlichen Bildung. Innerhalb kurzer Zeit sprossen zahlreiche neue Studiengänge aus dem Boden und heute sind es rund 90 – davon 14 Masterstudiengänge. Zum zwanzigjährigen Jubiläum fand nun an der Alice Salomon Hochschule in Berlin eine zweitägige Kooperations-Tagung statt, um das Erreichte zu bilanzieren, zu reflektieren und nach vorne zu blicken.
Bei der digitalen Vorstellung des Berichts „Bildung in Deutschland 2024“ konstatierten die Autor*innen eine zunehmender Heterogenität der Familien und Kindern in der frühen Bildung. Das sei verbunden mit „starken soziale Disparitäten“: Es „zeigen sich Ungleichheiten entlang sozialer Differenzlinien, etwa in besseren Teilhabechancen für Kinder aus privilegierten Familien (z B Kinder von Eltern mit höherer Bildung oder ohne Einwanderungsgeschichte).