Forschungsperspektiven auf Unterscheidungspraktiken und -strukturen in der frühen und mittleren Kindheit


Wie werden Differenz(en) in KiTa und Grundschule hergestellt? Wie nehmen Kinder untereinander Unterscheidungen vor und inwiefern können institutionelle Strukturen Differenzen fördern bzw. festschreiben? Und welche intersektionale Verflechtungen müssen dabei in den Blick genommen werden? Diese Fragen stehen im Fokus einer von der Goethe Universität Frankfurt in Kooperation mit dem nifbe angebotenen kostenlosen Online-Veranstaltungsreihe.
Die Kita-Fachkräfteverbände haben anlässlich des Undercover- Filmbeitrags vom Team Wallraf "Was passiert mit unseren Kindern?" eine Stellungnahme verfasst, in der sie aufzeigen, was jetzt im Hinblick auf die KiTas und ihre Teams sowie auch im Hinblick auf schlechte Rahmenbedingungen passieren muss. Denn: "Als Nährboden für verletzendes Verhalten und Vernachlässigung in Kitas sind neben persönlichem Fehlverhalten schlechte Rahmenbedingungen zu nennen."

Unter dem Titel „Frühe Bildung in der Krise?“ hat die WiFF zentrale Zahlen und Rückschlüsse aus dem mittlerweile 5. Fachkräftebarometer Frühe Bildung präsentiert. Wie WiFF-Leiterin Prof. Dr. Kirsten Fuchs-Rechlin zur Begrüßung unterstrich, „beeinflusst das Personal zusammen mit den Rahmenbedingungen maßgeblich die Qualität der Frühkindlichen Bildung“ und aktuell sei die Personalfrage zur Zukunftsfrage für die KiTas geworden.
Bei 78 Prozent der Säuglinge und Kleinkinder in Deutschland ist der Gesundheitszustand „sehr gut“ – so lautet das Ergebnis der repräsentativen Studie „Kinder in Deutschland 0-3 2022“ (KiD 0-3) des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH). Die neuen Daten zeigen aber auch: Die Chancen auf ein gesundes und entwicklungsförderliches Aufwachsen sind ungleich verteilt. Die Corona-Pandemie hat diese bestehenden Ungleichheiten weiter vertieft.

Eine Stellungnahme vom DKV und dem NSGB


Anlässlich des bevorstehenden Bildungsprotests am 23. September 2023, der sich auch um die Zukunftsfähigkeit der frühkindlichen Bildung und Betreuung dreht, machen der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) sowie der Deutsche Kitaverband (DKV) gemeinsam auf die aktuelle Lage in der Kindertagesbetreuung aufmerksam. So nachvollziehbar auch die Forderungen der Fachkräfteverbände und Elternvertretungen nach mehr Qualität und einem Ende der Mangelverwaltung sind, sie helfen zum aktuellen Zeitpunkt nicht bei der Bewältigung der Herausforderungen des anhaltenden Fachkräftemangels und der hohen Nachfrage nach Betreuungsplätzen.
Angesichts von Fachkräftemangel, Corona-Pandemie und anderen Krisen wie dem Klima-Wandel oder dem Krieg in der Ukraine zeigen sich Kinder in der KiTa zunehmend in ihrer körperlichen und sozio-emotionalen Entwicklung belastet. Als zentrale Qualitätsaspekte der frühkindlichen Bildung standen so auch die Gesundheit und das Wohlbefinden in der KiTa im Fokus der BAG-BEK-Herbsttagung an der Universität Leipzig.
Die KiTa als Bildungseinrichtung und die Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte stehen im Fokus einer zweitägigen Fachtagung von Universität Osnabrück / CEDER und nifbe vom 10. bis 11. Oktober in der Schlossaula der Universität. Unter dem Titel „Frühkindliche Bildung: Lernanlässe schaffen – Entwicklungsprozesse begleiten“ soll hier neben einer wissenschaftlichen Bestandsaufnahme auch der Transfer in die KiTa-Praxis im Fokus stehen.

Was leisten KiTas und die dort tätigen Fachkräfte tagtäglich für Kinder und Familien sowie für die Zukunft unserer Gesellschaft? Diese Frage versucht das nifbe in Form eines neuen Wimmelbilds von Michaela Kruse zu beantworten. Zu entdecken sind hier die Umsetzung von Kinderrechten und Inklusion sowie die Arbeit in den verschiedenen Bildungsbereichen oder auch die sozialräumliche Vernetzung.

In Niedersachsen sind im Rahmen des Projektes „Kindgerechte Medienbildung“ (KIM) jetzt 40 KIM-Coaches qualifiziert und auf ihre Tätigkeit in Kindertagesstätten, Krippen und Horten vorbereitet worden. Dort werden sie ab Ende September 80 dreitägige Inhouse- und Verbundqualifizierungen zur Kindgerechten Medienbildung mit anschließender Prozessbegleitung durchführen. Das KIM-Projekt wird gemeinsam von Blickwechsel e.V. und nifbe e.V. durchgeführt und vom Niedersächsischen Kultusministerium gefördert.

Lernchancen erkennen, Freude, Genuss und Selbstwirksamkeit während der Mahlzeiten

Das Modellprojekt „Der Teilhabe-Rabe und die Schatzkiste frühkindlicher Demokratieerfahrung“ hat sich ein Jahr in einer Modell-Kita bevorzugt mit Partizipation und Mahlzeiten befasst. Das Kita-Team reflektierte nach videobasierter, teilnehmender Beobachtung in Workshops diese Themen. Die daraus hervorgegangenen Erkenntnisse betreffen den Ansatz, Schritt für Schritt im Team gemeinsam zu forschen, Neues zu entdecken und sich Zeit für Reflexion zu nehmen. Die Handreichung gibt zahlreiche Anregungen dafür, partizipative Strukturen beim Essen in der Kita zu verankern.