Wenn Kinder im Sandkasten mit Wasser spielen, sehen sie, dass es schmutzig wird. Kann es auch wieder sauber werden? Beim Spielen ist eine Jacke aufgerissen. Kann sie geflickt werden? Was bedeutet es, sie wegzuwerfen und eine neue zu kaufen? Im Frühjahr werden Samen in die Erde gesetzt. Warum gedeihen die einen gut, die anderen nicht? Das sind Fragen der Nachhaltigkeit und sie tauchen im Alltag häufig auf.
Auf einer zweiwöchigen Vortrags- und Studienreise in Japan und Südkorea befindet sich derzeit nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer. Sie besucht dabei Kindergärten in Tokio und Kyoto und diskutiert an Universitäten mit WissenschaftlerInnen und angehenden PädagogInnen aktuelle Themen der frühkindlichen Bildung. Im Fokus stehen dabei insbesondere der Umgang mit den (neuen) Medien, der Bewegungsmangel im Alltag oder die Erwartungen der Eltern an die KiTas sowie die jeweiligen Unterschiede zwischen den Ländern. In Seoul wird Renate Zimmer darüber hinaus auch das „Rehabilitation Centrum“, eine große ambulante Einrichtung für die (auch psychomotorische) Therapie von Menschen mit Behinderungen bei der Neugestaltung des Außenspielbereichs beraten.

tokio 535nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer (4. v.l. oben) beim Besuch eines Kindergartens in der Nähe von Kyoto
Yoga scheint bei Grundschulkindern einen positiven Effekt auf das physische Selbstkonzept und den Umgang mit potentiell angsterzeugenden Situationen zu haben. Zu diesem Schluss kommen Forscherteams der Universitäten Regensburg und Münster. Die Forscher um die Regensburger Prof. Dr. Petra Jansen (Lehrstuhl für Sportwissenschaft), Dr. Stefanie Richter und Dr. Susanne Ziereis (beide am Institut für Sportwissenschaft) untersuchten den Einfluss eines Yoga-Trainings auf die kognitiven Funktionen, die Motorik, das physische Selbstkonzept und die Emotionen von Kindern im Grundschulalter. Die Studie erschien in der Zeitschrift „Movement Science and Sport Psychology“ (DOI: 10.3389/fpsyg.2016.00203).

Mehrzahl der Leitungen übernimmt neben der Führung weitere Aufgaben



51.655 Leitungskräfte gab es 2015 in deutschen Kitas. Sie nehmen eine Schlüsselposition ein für die Qualitätsentwicklung im System der Kindertagesbetreuung. Im Vergleich zu 2011 hat ihre Zahl um 38% zugenommen. Der Anstieg ist höher als beim pädagogischen Personal insgesamt (+25%) oder bei den Einrichtungen (+6%). Dies deutet darauf hin, dass im Zuge des Kita-Ausbaus der Leitungsfunktion eine höhere Bedeutung zukommt. Das geht aus fachkraeftebarometer.de hervor, einem Angebot der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF).

605 Kitas aus ganz Deutschland haben sich mit ihren Projektarbeiten aus der Welt der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik beim bundesweit größten Kita-Wettbewerb „Forschergeist 2016“ beworben. Nun hat die Experten-Jury 16 Landessieger ausgewählt.

Mit dem im Januar 2016 gestarteten Bundesprogramm KitaPlus fördert das Bundesfamilienministerium zusätzliche bedarfsorientierte Betreuungsangebote in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege. Dabei liegt der Fokus auf der Qualität der Bildung, Betreuung und Erziehung der Kinder. Ziel der Förderung ist die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere für jene Eltern, die aufgrund ihrer beruflichen und familiären Situation Betreuungsangebote in besonderen Zeiten benötigen.

Ziel: Qualität sichern und entwickeln

An der Hochschule Koblenz hat das neue Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinland-Pfalz (IBEB) Anfang Januar 2016 seine Arbeit aufgenommen. Das Institut wurde vom Kinder- und Jugendministerium initiiert und von diesem gemeinsam mit dem Wissenschaftsministe-rium und der Hochschule Koblenz entwickelt. Während der Eröffnungsfeier, an der 150 Personen teilnahmen, wurden der Transfer und der Diskurs als zentrale Themen und Aufgaben des Instituts deutlich. Eingeladen waren Praktiker aus den Kindertageseinrichtungen, Vertreter der Fachschulen, der Träger und Trägerverbände, der Eltern, aus Politik, Verwaltung und Institutionen.

Große Verabschiedung von Renate Zimmer nach 10 Kongressen Bewegte Kindheit

10. Kongress Bewegte Kindheit mit großem FinaleMit einer emotionalen und von fantastischer Stimmung getragenen Abschlussgala ging der 10. Kongress „Bewegte Kindheit“ am Samstag nach drei Tagen und über 150 Vorträgen, Seminaren und Workshops zu Ende – und mit Standing Ovations und mancher kleinen Träne verabschiedeten die 3.000 Pädagogischen Fachkräfte auch Renate Zimmer als Leiterin und Herzstück des Kongresses.


Interview mit Prof. Dr. mult. Wassilios Fthenakis im Rahmen des Kongresses Bewegte Kindheit


Prof. Dr. mult. Wassilios Fthenakis gilt in Deutschland als der wohl profilierteste Experte der Frühkindlichen Bildung sowohl im Hinblick auf das Bildungssystem wie auch auf pädagogische Ansätze. Auf dem Kongress Bewegte Kindheit spricht er am Samstag zum Thema „Mut zur Reform“. Im Vorfeld führt er im Interview mit Karsten Herrmann aus, welche Reformen Deutschlands Bildungssystem dringend braucht und wie außerinstitutionelle Bildungsorte sowie Familien besser einbezogen werden können. Einen besonderen Fokus bilden dabei auch Kinder mit Fluchterfahrungen.

wanka zimmer 200Bildungsministerin Johanna Wanka mit Kongressleiterin Renate ZimmerZum Auftakt des zweiten Kongresstages der „Bewegten Kindheit!“ in Osnabrück begrüßte Bildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka die 3.000 Pädagogischen Fachkräfte. Sie zollte dem innovativen Ansatz des mitveranstaltenden Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) Respekt und äußerte „große Sympathie für das, was das nifbe mit seinem Motor Renate Zimmer in den letzten Jahren geleistet habe.“ Explizit benannte sie dabei den „ungeheuer schwierigen flächendeckenden Transfer“ von neuen Forschungsergebnissen und –konzepten in die Praxis der KiTas. Als zentrale Aufgabe und Herausforderung im frühkindlichen Bereich hob sie die Inklusion und soziale Teilhabe aller Kinder und damit die Verwirklichung von Bildungsgerechtigkeit hervor.