Prof. Dr. Claudia Solzbacher im Interview zu aktuellen Entwicklungen in der Begabten- und Begabungsförderung

 

  •  Mehr als 1000 TeilnehmerInnen aus 43 Nationen, rund 100 Vorträge, Symposien und Workshops mit neuesten Erkenntnissen und intensiven Diskussionen - der in Kooperation des Internationalen Zentrums für Begabungsforschung (ICBF) und dem nifbe veranstaltete „4. Münstersche Bildungskongress“ zur Begabungsförderung von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter kann eine stolze Bilanz vorweisen. Sie waren als Leiterin der Forschungsstelle Begabungsförderung und Vorstand des ICBF maßgeblich an den Vorbereitungen des Kongresses beteiligt. Was waren ihre ganz persönlichen Höhepunkte dieses Kongresses?

 

Die Bewegung als Motor der kindlichen Entwicklung steht im Fokus der Forschungsstelle Bewegung und Psychomotorik. In thematisch breit ausdifferenzierten Forschungsvorhaben konnte so auch im vergangenen Jahr die Entwicklung der Motorik und der Zusammenhang mit kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklungsprozessen untersucht und entsprechende Förderkonzepte weiter entwickelt werden – zum Beispiel zur gezielten Förderung der Sprache oder sozial-emotionaler Kompetenzen durch Bewegung. Eine Besonderheit der Forschungsstelle ist dabei das interdisziplinär zusammengesetzte Team. Nicht nur das breitgefächerte Wissen über sieben Fachdisziplinen hinweg ist für die Bearbeitung der Forschungsthemen aufschlussreich, sondern auch die fachspezifischen Blickwinkel und unterschiedlichen methodischen Schwerpunkte sind für die Forschungsarbeit gewinnbringend.

Im Rahmen des Bundesprogramms „Elternchance ist Kinderchance“ können sich Interessierte in Niedersachsen ab Anfang nächsten Jahres zu „Elternbegleitern“ qualifizieren lassen. Das Angebot richtet sich an haupt- und nebenamtlich Aktive der Familienbildung, die in einer Einrichtung der Familienbildung (in der Regel im Umfeld einer "Schwerpunkt-Kita Sprache & Integration" der Offensive Frühe Chancen des Bundesfamilienministeriums) tätig sind. Ziel ist es, Eltern frühzeitig für die Bildungsverläufe ihrer Kinder und die Übergänge im Bildungssystem zu interessieren und kompetent zu beraten. Dazu sind sie in ihren eigenen Einrichtungen oder in enger Vernetzung mit anderen Trägern tätig.

nifbe-Forscherin Prof. Dr. Claudia Solzbacher im Interview mit Angela von Wietersheim

"Individuelle Förderung" ist ein bestimmendes Schlagwort der aktuellen Bildungsdebatten. Aber was steckt im pädagogischen Alltag an den Schulen dahinter? Die nifbe-Forscherin Prof. Dr. Claudia Solzbacher hat 900 Lehrer dazu befragt. Im Interview erläutert sie, auf welche Probleme Lehrer stoßen können, wenn sie allen Schülern in ihren Potenzialen gerecht werden wollen.

 

Auch im vergangenen Jahr konnten in der nifbe-Forschungsstelle Begabungsförderung unter der Leitung von Prof. Dr. Julius Kuhl und Prof. Dr. Claudia Solzbacher durch die interdisziplinäre Verknüpfung von Pädagogik und Psychologie wichtige Konzepte der Begabungsförderung herausgearbeitet beziehungsweise weiterentwickelt werden. Schwerpunkte sind dabei die „individuelle Förderung“, „Begabung und Beziehung“ „Selbstkompetenzentwicklung“ sowie die Professionalisierung“.

Ministerpräsident David McAllister und Kultusminister Dr. Bernd Althusmann haben heute in Hannover die acht Standorte aus allen Teilen des Landes für das Modellvorhaben „Kita und Grundschule unter einem Dach" präsentiert.

 

„Wir stellen in Niedersachsen die elementare Bildung ins Zentrum unserer Politik. An den acht Standorten werden in den kommenden drei Jahren praxistaugliche Ansätze für eine gemeinsame Förderung von Kindern im Übergang vom Kindergarten in die Grundschule entwickelt und erprobt. Den beteiligten Schulen und Kindertagesstätten an diesen Standorten gratuliere ich ganz herzlich. Schon jetzt bin ich auf die Ergebnisse sehr gespannt", sagte Ministerpräsident David McAllister.

 

Bertelsmann Stiftung veröffentlicht „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“

Erzieherinnen verzweifelt gesucht: Unter dieser Überschrift wird der Ausbau der Kinderbetreuung ein Jahr vor Inkrafttreten des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr diskutiert. Ein Ausweg schlummert im Personalstamm der Kitas. Denn drei von vier pädagogischen Fachkräften (76 Prozent) in niedersächsischen Kitas arbeiten derzeit in Teilzeit – ein sehr hoher Anteil im Vergleich zu anderen Branchen. Das geht aus dem diesjährigen „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ hervor, den die Bertelsmann Stiftung jetzt veröffentlicht hat.

Die nifbe-Forscherin Prof. Dr. Heidi Keller ist in das “Transatlantic Forum on Inclusive Early Years” berufen worden. Das unter anderem von der König-Baudoin-Stiftung geförderte internationale Forum hat das Ziel, mehr und besser in die Entwicklung von Kindern mit Migrationshintergrund oder aus einkommensschwachen Familien zu investieren. Hierzu findet ein Austausch zwischen WissenschaftlerInnen, Fachleuten und politischen Entscheidungsträgern über Forschungsergebnisse, politische Maßnahmen und bewährte Verfahren statt.

Vereint durch eine pädagogische Idee ist in Cuxhaven vor mittlerweile 25 Jahren eine Träger-Arbeitsgemeinschaft entstanden, die bis heute durch ihre innovativen Konzepte besticht und beispielhaften Charakter hat.


Das Feuer brennt noch immer, wenn die Frauen und Männer der ersten Stunde auf die Entstehungsgeschichte der Träger-AG zurückblicken. Ausgangspunkt war die Idee, in Cuxhaven Kinder mit Behinderungen nicht länger auszusondern, sondern für sie flächendeckend integrative KiTa zu schaffen. Wir wollten, so der damalige Koordinator und heutige DRK-Fachberater Joachim Büchsenschütz, „auch Kinder mit Behinderungen in ihrem angestammten Umfeld belassen und vor Ort mit ihnen klarkommen.“ Dafür sollten die KiTas sich an die Bedürfnisse der Kinder anpassen - und nicht umgekehrt.

Im Interview mit Karsten Herrmann geht die international renommierte Entwicklungs- und Kulturpsychologin Prof. Dr. Heidi Keller auf die Chancen und Risiken eines frühen Krippenbesuchs ein.

 

 

  • Zur Zeit tobt in Deutschland eine heftige öffentliche Debatte über die Chancen und Risiken einen frühen Betreuung der Kleinsten in den Krippen. Beide Lager verweisen dabei immer wieder auf angeblich gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse für Ihre Position. Gibt es überhaupt auf unsere Situation in Deutschland ausgerichtete und zugleich valide Studien in dieser Hinsicht?