KrippenpädagogikMit Macht strömen derzeit die Kleinsten in die wie Pilze aus dem Boden schießenden neuen Krippen sowie in die zunehmend altersgemischten Kindergartengruppen. Angesichts der vielerorts noch immer langen Wartelisten, rankt sich die öffentliche Diskussion fast ausschließlich um die Frage, ob der ab dem 1. August 2013 greifenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige eingelöst werden kann und ob dafür die vorgesehene 35prozentige Versorgungsquote ausreicht. Doch neben den quantitativen sind auch die qualitativen Herausforderungen des Krippenausbaus enorm – denn verlangt werden von den schon tätigen und in der Ausbildung befindlichen pädagogischen Fachkräften sicheres Grundlagenwissen und systematische Konzepte für die Erziehung, Bildung und Betreuung der Kleinsten mit ihren ganz eigenen Bedürfnissen.

 
Wie kann in Fort- und Weiterbildungen erworbenes neues Wissen tatsächlich die pädagogische Praxis verbessern? Diese Frage steht im Zentrum des folgenden Interviews mit Prof. Dr. Petra Strehmel. Dabei zeigt sich, das eine wirksame Fort- und Weiterbildung insbesondere auch strategisch in die Team- und Organisationsentwicklung der gesamten KiTa eingebunden werden muss.
Die Auswirkungen früher Erfahrungen auf die Entwicklung und Bildung von Kindern stand im Fokus eines in Kooperation von Universität Osnabrück und der nifbe-Forschungsstelle Entwicklung, Lernen und Kultur durchgeführten internationalen Symposiums.

Die ForscherInnen aus Deutschland, Großbritannien, Niederlande und USA stellten dabei Ansätze und Ergebnisse aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln vor – von der Evolution (Werner Grewe) und Neurophysiologie (C. Sue Carter, Steve Porges) bis hin zu (inter-) kulturellen (Heidi Keller) , makro-soziologischen (Rainer K. Silbereisen) oder soziodemographischen (Vera Schölmerich) Aspekten.
„‘Bildung‘ neu gedacht“ – unter diesem Titel hat Der Paritätische Gesamtverband eine Streitschrift mit „7 Provokationen zum deutschen Bildungssystem aus Sicht der Elementarpädagogik“ herausgegeben. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung der vergangenen Jahre einer kritischen Bestandsaufnahme zu unterziehen und eine Auseinandersetzung darüber zu führen, ob wir uns vor dem Hintergrund der aktuellen bildungspolitischen Herausforderungen die richtigen Fragen stellen.
Zur Landtagswahl in Niedersachsen am 20.01. hat das „Bündnis für Kinder und Familien in Niedersachsen e.V.“ die Parteien im Hinblick auf Ihre Positionen / Pläne zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in den KiTas sowie deren quantitativen und qualitativen Weiterentwicklungen befragt.

Die Antworten sind auf der Homepage des Bündnis sowohl in den Einzeldarstellungen wie auch als Synopse nachzulesen.


Zur Synopse

Zu den Einzeldarstellungen



Prominenter Besuch beim Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung in Osnabrück: Sylvia Löhrmann, Bildungsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalens, informierte sich gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der niedersächsischen Grünen, Stefan Wenzel, sowie dem Osnabrücker Grünen-Ratsmitglied Volker Bajus über das bundesweit einmalig konzipierte Institut.
Der Leiter der nifbe-Forschungsstelle Elementarpädagogik, Prof. Dr. Hilmar Hoffmann, ist gemeinsam mit Prof. Dr. Sylvia Kägi von der Fachhochschule Kiel zum Sprecher des Studiengangstag „Pädagogik der frühen Kindheit“ gewählt worden.

„Auf die ersten Jahre kommt es an!“ – Unter diesem Motto wurde Ende 2007 das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) gegründet. Zum fünften Geburtstag kamen jetzt gut 200 Gäste aus Politik, Wissenschaft und elementarpädagogischer Praxis in der Schlossaula der Universität Osnabrück zusammen, um einen Blick auf die vergangenen und auch schon auf die kommenden Jahre zu werfen.

Rauschenbach: "Ich sehe kein Katastrophenszenario"


Die jüngsten Entwicklungen und Prognosen zum Arbeitsmarkt der Frühpädagogik standen im Fokus des Vortrags von Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor des Deutschen Jugendinstituts, im Rahmen der „Vorlesung im Schluss“ am 28. November 2012 an der Universität Osnabrück. Entgegen der Meinung vieler Medien, Experten und Politiker vermittelte er einen leicht positiven Ausblick auf das Arbeitsfeld als wichtigen Arbeitsmarkt, Wachstumsbranche und Job-Motor bei gestiegenem Qualifizierungsniveau. Den anzunehmenden Fachkräftemangel für August 2013 (Rechtsanspruch auf einen KiTa-Platz für Kinder ab einem Jahr) bezifferte er auf knapp 20.000 Personen. Um die Lücke zu schließen, hält er es für ratsam, frühpädagogische Fachkräfte (finanziell) zur Aufstockung auf vollzeitnahe Beschäftigung zu motivieren und ausgebildete Berufsaussteigerinnen zurück ins Berufsfeld zu holen.  „Statt zu dramatisieren, müssen wir das Problem lösen, ohne eine immer höhere Messlatte anzulegen“. So verwies Rauschenbach auf zeitlich differenzierte Strategien, um zuerst den flächendeckenden Ausbau (Quantität) und danach die Qualität zu fokussieren.

In Kooperation mit sechs Fachschulen aus Hildesheim, Braunschweig, Wolfsburg, Göttingen, dem Kreis Goslar sowie der Universität Vechta (siehe Links unten) beteiligten sich rund 60 TeilnehmerInnen am Fachtag in der Autostadt Wolfsburg am 13. November 2012. Die mehrheitlich jungen Frauen waren angehende und gestandene Lehr- und Fachkräfte aus der Fachschul- und Pädagoginnen-Ausbildung, FachschülerInnen sowie StudentInnen.