DJI-Länderstudie zu Betreuungswünschen, Inanspruchnahmen und Elternzufriedenheit


Seit dem 1. August 2013 haben alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung oder in der Kindertagespflege. Die befürchtete Klagewelle ist bislang nicht eingetreten. Die Ausbauanstrengungen der Kommunen haben vielerorts dazu geführt, dass die meisten Kinder einen Platz bekommen haben. Allerdings zeigt die aktuelle DJI-Länderstudie, dass es neben Versorgungslücken in einigen Ballungsräumen (vor allem Großstädten) insbesondere im Westen Deutschlands noch an passgenauen Angeboten mangelt. Und ein Viertel der befragten Eltern meldet einen Intensivbedarf mit mindestens 42 Stunden wöchentlicher Betreuung an.
FT Hüther 150Gerald Hüther gilt seit vielen Jahren als eine der führenden Protagonisten in der Debatte um die frühkindliche Bildung und die grundlegende Bedeutung der ersten Jahre. Unter dem Rekurs auf „bahnbrechende“ Forschungsergebnisse der Neurobiologie prägte er ein Bild vom Kind, das mit ungeheuren Ressourcen und Begabungen  sowie einer ausgeprägten „Entdeckerfreude und Gestaltungslust“ ausgestattet ist. Bildung finde in erster Linie durch selbst initiierte und intrinsisch motivierte Prozesse statt und hierfür müssten in KiTa und Schule entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Als entscheidende Komponenten hebt er dabei auch die Beziehung und Wertschätzung dar, denn Lernen sei immer „soziales Lernen“. In diesem Sinne kritisiert Hüther auch vehement grassierende Förderprogramme sowie den „Machbarkeitswahn“  in der Bildung und fordert eine radikale Schulreform (vgl. z.B. auch unseren Bericht  "Jedes Kind ist hochbegabt").

Neues Angebot der Karg-Stiftung


An Webangeboten zum Thema Hochbegabung fehlt es nicht – an Fachwissen und fachlicher Orientierung in der Hochbegabtenförderung schon! Ab sofort finden Bildungsprofis dies im Karg Fachportal Hochbegabung: www.fachportal-hochbegabung.de.

KindheitMythen sind so alt wie die Menscheit selbst. Im antiken Griechenland erfreuten sie sich großer Beliebtheit. Auch in der heutigen Gesellschaft sind Mythen allgegenwärtig und zeigen oftmals nur stark verzerrte Abbildungen von Realitäten. „Mythen wie die von der liebevollen „Kindergartentante“, die den ganzen Tag mit den Kindern spielt, bastelt und singt und dabei auch noch genug Zeit findet, um in Ruhe Kaffee zu trinken und mit den Kolleginnen zu schwatzen“ (Bamler et al 2010a: 204 zitiert in: Wustmann et al 2013: 7). Es ist an der Zeit, Mythen und Begrenzungen im Arbeitsfeld der Elementarpädagogik aufzuzeigen und zu überwinden. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leistet dieser Sammelband, der sich dem Thema Kindheit aus sozialwissenschaftlicher Perspektive nähert.

Ein Plädoyer des didacta-Verbandes


Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft werden nicht müde, auf die Bedeutung frühkindlicher Bildung und damit auf das Fundament für erfolgreiche Bildungsbiografien von Kindern hinzuweisen. Das Bewusstsein für den hohen Stellenwert des Erzieherberufs scheint also vorhanden zu sein, dennoch scheitern die Verantwortlichen bislang daran, den Beruf für junge Menschen attraktiv zu machen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dies lässt darauf schließen, dass bei den Verantwortlichen kein Erkenntnisproblem, sondern eher ein Umsetzungsproblem vorliegt.

demokratie 150Die Autorinnen und Autoren des »Handbuchs« setzen bei ihrem Plädoyer und ihren konkreten Vorschlägen für »Demokratie lernen und leben in der Kita« elementar beim Kind an: bei seinem Streben nach Autonomie, nach der Fähigkeit zum Bekunden und Verhandeln eigener Meinungen und Standpunkte, zum Teilhaben und Mitbestimmen. Die Brücke zum Demokratielernen und -leben wird dann über den Bezug zu den Kinderrechten, zum Situationsansatz und zu den Ansätzen für die Aneignung von Handlungskompetenzen geschlagen. So  erfolgt eine Einbettung von Demokratielernen und -leben in die Grundsätze und pädagogische Praxis von  Kindertageseinrichtungen.


Seit dem 1. August gilt der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Ein- und Zweijährige. Doch wie steht es um die Qualität der Einrichtungen? Fach- und Leitungskräfte leiden bereits jetzt unter den schlechten Rahmenbedingungen in vielen Kindertageseinrichtungen, so die Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Erzieherinnen weisen häufiger dauerhafte gesundheitliche Einschränkungen auf als Frauen aus anderen Berufen – und die Arbeitsfähigkeit der pädagogischen Fachkräfte sinkt, je schlechter sich die strukturellen Rahmenbedingungen in den Kindertageseinrichtungen darstellen. Dies sind Ergebnisse des Forschungsprojektes "STEGE – Strukturqualität und Erzieher_innen in Kindertageseinrichtungen", das im Vorfeld des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz für Ein- und Zweijährige von Bildungsforscherinnen der Alice Salomon Hochschule Berlin durchgeführt worden ist. Die Studie ist repräsentativ für Nordrhein-Westfalen; die Ergebnisse dürften in der Tendenz auch auf die anderen Bundesländer übertragbar sein, sagen die Projektleiterinnen, Prof. Susanne Viernickel und Prof. Anja Voss. Sie schreiben von "alarmierenden" Ergebnissen.
Es fehlt an Erzieherinnen: Der Personalmangel in der Kinderbetreuung ist nicht nur die größte Hürde, wenn es ab August gilt, den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einzulösen. Zugleich stehen die Kindertageseinrichtungen vor großen Herausforderungen, für alle Altersgruppen eine gute Qualität der frühkindlichen Bildung zu gewährleisten. Dies gilt vor allem für die ostdeutschen Bundesländer, wo die Kitas personell erheblich schlechter ausgestattet sind als im Westen. Das geht aus dem diesjährigen "Länderreport Frühkindliche Bildungssysteme" hervor, den die Bertelsmann Stiftung heute veröffentlicht. Stichtag für die Datenerhebung war der 1. März 2012.
Im Rahmen des Modellprogramms „Mehr Männer in Kitas“ geht ein Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen e.V. (BAGE) der Frage nach, warum der Anteil männlicher Erzieher in Elterninitiativen und Kinderläden im Bundesdurchschnitt deutlich höher ist als in anderen Kindertagesstätten.
Im Gegensatz zur Rolle der Mutter ist die Rolle des Vaters in Bezug zu seinen Kindern ein weithin unerforschter Bereich – und das, obwohl sich die klassische Rollenverteilung mit dem Vater als Ernährer und der Mutter als Haus- und Kinderhüterin schon lange überlebt hat. In einem internationalen Projekt soll die Rolle des Vaters nun wissenschaftlich näher beleuchtet werden. Mit dabei: nifbe-Forscher Prof. Dr. Julius Kuhl.