In jeder fünften Einrichtung arbeiten mindestens 15 Fachkräfte


In Kindertageseinrichtungen wurden seit 2006 rund 218.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Zahl des pädagogisch und leitend tätigen Personals erreichte damit 2016 die neue Höchstmarke von mehr als 570.000. Diese Ausbaupolitik hat auch Einfluss auf das Größenwachstum der Einrichtungen und damit auf die Teamkultur: Zwischen 2007 und 2016 ist der Anteil der kleinen Kitas mit bis zu sieben Fachkräften von 60 auf 38% gesunken. Dafür haben die mittleren und großen Einrichtungen mit einer Teamstärke von sieben bis 14 Personen bzw. 15 Personen und mehr stark zugenommen. Inzwischen sind bundesweit in 22% der Kitas große Teams mit mindestens 15 Beschäftigten tätig. Die durchschnittliche Anzahl der pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist im gleichen Zeitraum von 7,5 auf 10,4 gestiegen. Das zeigen aktuelle Auswertungen des jetzt erschienenen Fachkräftebarometers Frühe Bildung 2017 der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF). Der umfassende Datenbericht beleuchtet auch Team- und Mitarbeiterkonstellationen in Kindertageseinrichtungen – ein Novum der Personalberichterstattung in der Frühen Bildung.
Die amtliche Übersetzung der Allgemeinen Bemerkung Nr. 4 zum Recht auf inklusive Bildung liegt endlich vor. Sie dokumentiert die erheblichen Diskrepanzen zwischen dem Menschenrechtsmodell der Vereinten Nationen und den Modellen, die in den Bundesländern bildungspolitisch als Inklusion ausgegeben werden.

 

Bildung in Niedersachsen 2017 im Spiegel der nationalen Bildungsberichterstattung


Das Land Niedersachsen hat seine Bildungslandschaft positiv entwickelt, es stellen sich aber weiterhin Herausforderungen an die Bildungspolitik. So lautet die Essenz des ersten datenbasierten Bildungsberichtes für Niedersachsen, den das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) im Auftrag des Niedersächsischen Kultusministeriums erstellt hat. Die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hat den Bericht „Bildung in Niedersachsen 2017 im Spiegel der nationalen Bildungsberichterstattung" in der (heutigen) Kabinettssitzung und anschließend mit Prof. Dr. Kai Maaz, Direktor der Abteilung Struktur und Steuerung des Bildungswesens am DIPF, der Öffentlichkeit vorgestellt. „In allen Bereichen des niedersächsischen Bildungssystems zeigt sich ein anhaltender Trend zu mehr Bildung - sowohl bei der Bildungsbeteiligung als auch bei den Ergebnissen von Bildungsprozessen. In Sachen Bildung befinden wir uns in Niedersachsen auf einem guten Weg", fasste die Ministerin zusammen.

Repräsentative Umfrage im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes zum Weltflüchtlingstag 2017

Eine sehr große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland (90 Prozent) sieht in einem ausreichenden Zugang von Flüchtlingskindern und ihren Familien zu Angeboten der Sprachförderung den größten Handlungsbedarf bei der Integration in Deutschland. Sehr großer Handlungsbedarf wird zudem für den ausreichenden Zugang von Flüchtlingskindern zu Kindertageseinrichtungen und Schulen gesehen (74 Prozent). Das gilt auch für die kindgerechte und sichere Unterbringung von Flüchtlingskindern mit ihren Familien in Wohngegenden, die Kontakte zu einheimischen Familien ermöglichen (74 Prozent). Und auch beim kostenfreien Zugang von Flüchtlingskindern zu Freizeitaktivitäten, beispielsweise Sportvereinen, bei denen sie andere Kinder kennenlernen können, wird überwiegend (67 Prozent) Handlungsbedarf gesehen.

Land Niedersachsen führt staatliche Anerkennung für Bachelorabsolventinnen und -absolventen ein


Jetzt gibt es sie auch in Niedersachsen: die staatliche Anerkennung als Kindheitspädagogin bzw. Kindheitspädagoge (B.A.). Nachdem die Kultusministerkonferenz sowie die Jugend- und Familienministerkonferenz die fachlichen Rahmenbedingungen geschaffen haben, verleihen nun auch die niedersächsischen Hochschulen mit kindheitspädagogischen Bachelorstudiengängen die Urkunde. Absolventinnen und Absolventen früherer Jahrgänge, die die Voraussetzungen erfüllen, können ihre Qualifikationen nachträglich staatlich anerkennen lassen.
44956252zKultur prägt die Menschen bis in ihr Innerstes und je nach Kultur haben Eltern auch ganz unterschiedliche Entwicklungs-, Erziehungs- und Sozialisationsziele für ihre Kinder.

In einem Zuwanderungsland wie Deutschland wird die Interkulturelle Kompetenz daher zunehmend zu einer unverzichtbaren Schlüsselkompetenz. Bereits heute hat hierzulande jedes dritte Kind einen Migrationshintergrund, und die Tendenz ist steigend – nicht zuletzt durch die aus den Kriegs- und Krisenregionen der Welt nach Deutschland geflüchteten Familien.
Seit Juli 2014 berät die Koordinationsstelle „Chance Quereinstieg/Männer in Kitas“ durch ihren Mitarbeiter Tim Frauendorf Interessierte am Quereinstieg in den Erzieher/innen-Beruf aus ganz Deutschland. Zentraler Bestandteil aller Beratungsgespräche ist die Frage, ob sie sich den Quereinstieg finanziell leisten können und welche Möglichkeiten der Finanzierung für Interessierte infrage kommen. Ob sie den Quereinstieg wagen, so stellt es sich in den Beratungsgesprächen dar, wird stärker von der Finanzierbarkeit des Lebensunterhaltes beeinflusst als beispielsweise von der Dauer der Ausbildung.
Im aktuellen Newsletter der Koordinationsstelle „Chance Quereinstieg/Männer in Kitas“ zum Schwerpunktthema „(Um-)Wege in die vergütete Erzieher/innenausbildung“ befindet sich ein ausführliches Interview mit Ümmü Gülsüm Bayır, Referentin für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern im Niedersächsischen Kultusministerium. Im Interview spricht sie über die Organisation und wesentlichen Merkmale der Ausbildung sowie die Möglichkeiten eines Quereinstiegs in die Erzieher/innenausbildung für Berufswechsler/innen in Niedersachsen.
Erzieherinnen und Erzieher können sich mit einem berufsbegleitenden Studium für die Arbeitsfelder Sozialarbeit und Sozialpädagogik qualifizieren. Die Professional School der Leuphana Universität Lüneburg bietet diese Möglichkeit mit ihrem Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit. Das Angebot ist sehr gefragt: Regelmäßig übersteigt die Nachfrage die Zahl der angebotenen Studienplätze. Im Oktober 2017 beginnt ein neuer Durchgang des Studienprogramms. Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Die niedersächsischen Kommunen erhalten in den kommenden Jahren rund 300 Millionen Euro, um die Kindertagesstätten im Land besser mit Personal auszustatten. Insbesondere Einrichtungen mit einer hohen Zahl an Kindern, die aufgrund ihrer Herkunft kein oder nur wenig Deutsch können, sollen personelle Verstärkung erhalten und so bei der Integration und Sprachförderung unterstützt werden, wie die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt heute in Hannover erklärte.