Eine Zehnjahresbeobachtung des Instituts für Hochschulforschung


Im deutschen Bildungssystem treffen Kinder bzw. Heranwachsende auf umso höher qualifiziertes pädagogisches Personal, je älter sie werden. Das heißt umgekehrt: Sie treffen, je jünger sie sind, auf desto geringer qualifiziertes Personal. Auf diese Situation reagierten seit 2004 zahlreiche Initiativen zur Etablierung frühpädagogischer Hochschulstudiengänge. Die Expansion ist mittlerweile zum Stillstand gekommen – Gelegenheit für eine Bilanzierung des Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

3,9 Millionen Euro für drei Verbundprojekte mit hohem Praxisbezug

Das Land Niedersachsen fördert drei neue Verbundprojekte zum Thema „Frühkindliche Bildung und Entwicklung – Kooperative Forschung und Praxistransfer“. Von 2017 bis 2019 werden die Vorhaben mit insgesamt 3,9 Millionen Euro aus dem Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStif¬tung unterstützt.

„Wir stärken die Forschung im Bereich der frühkindlichen Bildung und Entwicklung und geben damit wichtige Impulse für die Arbeit mit Kindern. Die Projekte bearbeiten unterschiedliche Forschungsbereiche mit einem hohen Transferbezug, damit neue Erkenntnisse schnell in die Praxis gelangen“, sagt Gabriele Heinen-Kljajić, die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur. Parallel zur erfolgreichen Neuorganisation des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) stellt die Landesregierung damit weitere Fördermittel für die Grundlagenforschung zur frühkindlichen Bildung bereit.

Insgesamt sind zu dieser Ausschreibung zehn Anträge eingegangen. Die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen (WKN) hat diese vergleichend begutachtet. Gefördert werden mit jeweils bis zu 1,3 Mio. Euro drei Projekte:

  • "Inklusive Bildungsforschung der frühen Kindheit als multidisziplinäre Herausforderung" an der Universität Hildesheim
  • „Alltagsintegrierte Unterstützung kindlicher Bildungsprozesse in inklusiven Kindertageseinrichtungen Weiterentwicklung der professionellen Kompetenzen im Bereich der kognitiven Aktivierung in Fachkraft-Kind-Interaktionen“ an der Leibniz Universität Hannover und
  • "Zur sozialen Bedingtheit von Bildungs- und Entwicklungschancen durch Bewegung. Empirische Studien und Praxistransfer unter dem Fokus von Diversität" an der Georg-August-Universität Göttingen

Ziel der Ausschreibung war es, Forschungsvorhaben zu fördern, die sich interdisziplinär und kooperativ auf hohem wissenschaftlichem Niveau und anwendungsorientiert dem Forschungsgegenstand „Frühkindliche Bildung und Entwicklung“ widmen. Die Anträge sollten sich beispielweise mit frühkindlicher kognitiver, sozialer und emotionaler Entwicklung und dem Kompetenzaufbau befassen. Auch sollen die Projekte die Strukturen und die Qualität der frühkindlichen Bildung sowie die Professionalisierung von frühpädagogischen Fachkräften und deren Kompetenzausbau in den Blick nehmen.


Quelle: Presseinfo MWK


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Wie können jetzige und zukünftige pädagogische Fachkräfte gemeinsam mit Kindern die Welt der Dinge und Phänomene entdecken und erforschen, mit ihnen experimentieren und kreativ gestalten? Dies zeigte die mittlerweile 3. Messe MINT des nifbe im Hannoveraner „Sofaloft“, zu der wieder zahlreiche ErzieherInnen, FachschullehrerInnen, FachschülerInnen und Eltern gekommen waren.

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Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hat auf die gestiegene Qualität der Kindertagespflege in Niedersachsen hingewiesen. „Während im Jahr 2006 lediglich rund 24 % der Tagesmütter und Tagesväter über eine Grundqualifizierung im Umfang von 160 Stunden verfügten, ist dieser Anteil heute auf fast 90 % angewachsen. 20 Prozent der Kindertagespflegepersonen haben sogar einen pädagogischen Berufsabschluss. Das zeigt, dass in Niedersachsen auch in der Kindertagespflege qualifiziertes Personal die Qualität der Betreuungsangebote sicherstellt", sagte die Kultusministerin am heutigen Montag in Hannover zur Eröffnung einer Fachtagung des Niedersächsischen Kindertagespflegebüros.

DJI-Jahrestagung mit Standortbestimmung

Die veränderte Kindheit und die Perspektiven für die Entwicklung der Kindertagesbetreuung standen im Fokus der hochkarätig besetzten Jahrestagung des Deutschen Jugendinstituts. Spannende Schlaglichter wurden hier untere anderem auf die KiTa als eigener Bildungsort, die Qualitätsfrage und die Chancengerechtigkeit gerade auch im Hinblick auf Kinder aus sozial prekären Lagen oder mit Migrationshintergrund geworfen.

nifbe-Studie gibt Einblicke in elterliche Sichtweisen


elternbefragung online 1Was müssten Kinder in der Grundschulzeit gelernt haben und was erwarten Eltern von der Einrichtung? Welche Erwartungen haben Eltern an den Unterricht und wie wünschen sie sich die Gestaltung des Schulalltags? Zu diesen Fragen hat die nifbe-Forschungsstelle Begabungsförderung in Kooperation mit dem Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Solzbacher eine umfangreiche quantitative Studie mit 658 befragten Eltern durchgeführt. In Abhebung von anderen Grundschulstudien zielte die Studie darauf ab, Idealvorstellungen, Sichtweisen und Wünsche von Eltern zur Gestaltung von Unterricht und Alltag in der Grundschule zu erheben und damit den elterlichen Erwartungshorizont abzubilden.

Im Schuljahr 2013/14 haben knapp 36.000 Personen eine Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher begonnen und damit 7% mehr als im Vorjahr. Das geht aus www.fachkraeftebarometer.de hervor, einem Angebot der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF). Der Trend der letzten Jahre setzt sich fort: Seit dem Schuljahr 2007/08 wächst die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger an den Fachschulen für Sozialpädagogik jährlich um über 2.000. Dies entspricht einem Anstieg um insgesamt rund 72% in sechs Jahren.

Mit dem TV-Ratgeber „Babys in Bewegung“ bietet die Kinderturnstiftung Baden-Württemberg Eltern von Kindern im Alter von 0-2 Jahren praktische Hilfe für eine gesunde motorische Entwicklung ihrer Kinder. Ziel ist es, die Eltern zu motivieren, den natürlichen Bewegungsdrang ihrer Kinder zu unterstützen und Bewegung im Alltag ihrer Kinder selbstverständlich werden zu lassen. Denn schon in den ersten Lebensjahren werden entscheidende Grundlagen für eine gesunde körperliche, geistige, psychische und soziale Entwicklung gelegt.

Konferenz von Bund, Ländern, Kommunen, Wirtschaftsvertretern und Gewerkschaften zur Qualität in KiTas


Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, die FachministerI der Länder sowie führende WirtschaftsvertreterInnen und Spitzenverbände haben sich anlässlich der Konferenz "Frühe Bildung lohnt sich" über die Bedeutung der Qualität in der Kindertagesbetreuung ausgetauscht.

Petra WagnerPetra WagnerPetra Wagner leitet in Berlin die Fachstelle Kinderwelten. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie vor mehr als zehn Jahren den Anti-Bias-Ansatz aus Kalifornien nach Deutschland gebracht, den deutschen Verhältnissen angepasst und weiterentwickelt zu einem inklusiven pädagogischen Ansatz mit dem Namen Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung. Die Fachstelle Kinderwelten ist wie die Integrationsagentur der AWO Mittelrhein intensiv mit Fragen rund um geflüchtete Kinder, ihre Lebensbedingungen in Heimen und ihre Aufnahme in das Bildungssystem befasst. Ein Gespräch zwischen Mercedes Pascual Iglesias und Petra Wagner für das Magazin "Vielfalt - Das Bildungsmagazin" des AWO-Bezirksverbands Mittelrhein e.V.