Die Corona-Pandemie hat in der KiTa wie auch in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen einen digitalen Schub ausgelöst und im Team oder mit den Eltern wurden ganz neue Kommunikationsformen erprobt. Unter dem Titel „Digital im KiTa-Alltag kommunizieren, beteiligen und aktivieren“ nahm Sandra Kosmala die Chancen und Herausforderungen des Wandels in der kostenfreien nifbe-Vortragsreihe „KiTa in Corona-Zeiten“ in den Blick. Moderiert wurde die Veranstaltung von den nifbe-Transfermanagerinnen Julia Krankenhagen und Gerlinde Schmidt-Hood.

Neuer Quartalsbericht der Corona-KiTa-Studie

Intensive Zusammenarbeit und guter Kontakt zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern sind entscheidende Voraussetzungen dafür, Kinder in Kindertageseinrichtungen oder Kindertagespflegestellen zu fördern, zu betreuen und zu erziehen. Dieser wichtige Austausch fand seit Beginn der Coronapandemie unter sich laufend verändernden Rahmenbedingungen statt. Aktuelle Forschungsergebnisse unter anderem zu diesem Thema sowie zur Medienausstattung der Einrichtungen präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und des Robert Koch-Instituts (RKI) im 4. Quartalsbericht (II/2021) der Corona-KiTa-Studie.
Was ist eine inklusive Bildung(sforschung) der frühen Kindheit? Welche Herausforderungen aber auch Potenziale ergeben sich für Kindertageseinrichtungen in der multiprofessionellen Zusammenarbeit im Team und im Sozialraum?
Bundesweit ist etwa jede 10. Kita eine Sprach-Kita im Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Damit noch mehr Kinder von der alltagsintegrierten sprachlichen Bildungsarbeit profitieren können, stellt das BMFSFJ in den Jahren 2021 und 2022 zusätzliche 100 Millionen Euro aus dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ zur Verfügung. Mit diesen werden unter anderem bundesweit 1.000 zusätzliche Fachkräfte in Sprach-Kitas gefördert. Die zusätzlichen Fachkräfte übernehmen die Beratung, Begleitung und fachliche Unterstützung der Kita-Teams bei der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung. Die Arbeit der Fachkräfte wird durch eine kontinuierliche prozessbegleitende Fachberatung unterstützt. Diese koordiniert und begleitet einen Verbund von 10-15 Sprach-Kitas.
Zugang Interessenbekundungsverfahren
In dem aktuellen ZEIT-Artikel "Ungerecht von Anfang an" beschreibt der Wissenschaftsjournalist Martin Spiewak auf Grundlage neuer Studien die Bildungsungerechtigkeit in Deutschland und arbeitet dabei noch einmal überzeugend die Bedeutung der ersten Jahre heraus.

Insgesamt 130.000 Euro Preisgelder / über 1.200 Kitas und Initiativen hatten sich beworben


Ausgezeichnet haben jetzt das Bundesfamilienministerium und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gemeinsam mit weiteren Partnern fünf Kitas und fünf lokale Bündnisse für frühe Bildung aus ganz Deutschland im großen Finale des Deutschen Kita-Preises. Aus über 1.200 Bewerbungen konnten sich 20 Finalisten qualifizieren, die in einem mehrstufigen Prozess ausgewählt wurden. Anfang Juni hat dann eine 17-köpfige Jury aus Wissenschaft, Fachpraxis, Gewerkschaften, Politik und Eltern die zehn Preisträger des Deutschen Kita-Preises 2021 ausgewählt.
Die jetzt erschienene Studie „Beteiligung von Kindern im Kita-Alltag“ (BiKA) nimmt das Kinderrecht auf Partizipation unter die Lupe und untersucht die Qualität in der Kindertagesbetreuung mit Fokus auf die Beteiligung von Kleinkindern. Mit Fokus auf die Jüngsten wurden im Krippenbereich per Video aufgezeichnete Situationen analysiert und die pädagogischen Fachkräfte und Eltern zu ihren Erlebnissen, Erfahrungen und Einschätzungen befragt. Die videografierten und näher untersuchten Szenen sind Schlüsselsituationen im Kita-Alltag: Spielsituationen, dialogische Buchbetrachtungen und das gemeinsame Essen.
Zum Scheitern des Koalitionsvorhabens, Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern, erklärt das Aktionsbündnis Kinderrechte (Deutsches Kinderhilfswerk, der Kinderschutzbund, UNICEF Deutschland, in Kooperation mit der Deutschen Liga für das Kind):
"Das Scheitern der Verhandlungen über die Aufnahme von Kinderrechten im Grundgesetz ist ein herber Dämpfer für die Kinder, Jugendlichen und Familien unseres Landes, die in den vergangenen Monaten ohnehin schon wenig Unterstützung erfahren haben. Die Corona-Pandemie hat deutlich gezeigt, dass Kinderrechte bisher zu häufig übergangen werden.
In der heutigen Landtagssitzung hat Niedersachsen Kultusminister Grant-Hendrik Tonne auch Stellung zur (dualisierten) Ausbildung und zur Fachkräftegewinnung bezogen und sagte:  "Dualisierte Ausbildungen können dazu beitragen, dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen. Sie sind einer von mehreren Bausteinen. Es bedarf zahlreicher Schritte, die in unserem Niedersachsenplan „Mehr Fachkräfte für die Kita!" festgelegt sind und erfolgreich umgesetzt werden."
In der heutige Landtagssitzung hat Niedersachsens Kultusminister Grant-Hendrik Tonne noch einmal Stellung zu Verankerung der Dritten Fachkraft im NKiTaG Stellung bezogen und seine Pläne ausgeführt. Grundsätzlich unterstrich er jedoch zunächst, dass „die frühe Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege die Grundlage für die gesamte Bildungsbiographie eines Menschen bildet“. Oberste Priorität habe daher eine „umfassende Teilhabe an frühkindlicher Bildung“.