„Auf die ersten Jahre kommt es an!“ – Unter diesem Motto wurde Ende 2007 das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) gegründet. Zum fünften Geburtstag kamen jetzt gut 200 Gäste aus Politik, Wissenschaft und elementarpädagogischer Praxis in der Schlossaula der Universität Osnabrück zusammen, um einen Blick auf die vergangenen und auch schon auf die kommenden Jahre zu werfen.

Neue Zielvereinbarungen 2013 - 2015

Als passendes Geburtstagsgeschenk verkündete Ministerpräsident David McAllister in seinem Grußwort den Abschluss einer neuen Zielvereinbarung des Landes Niedersachsen mit dem nifbe. Damit wird das nifbe auch im neuen Förderzeitraum von 2013 – 2015 weiterhin mit insgesamt rund 5,5 Millionen Euro jährlich gefördert. „Das nifbe hat sich als ein wichtiger Baustein im System der niedersächsischen frühkindlichen Bildung und deren Erforschung etabliert. Fünf Jahre erfolgreiche Arbeit für die Entwicklung der Jüngsten in unserem Land sind eine Erfolgsgeschichte“, sagte der Ministerpräsident. Diese Arbeit sei enorm wichtig für das Wohl und die Zukunft unserer Gesellschaft, denn gerade auf die ersten Jahre in der Entwicklung kommt es an. „Als Landesregierung wollen wir diese Arbeit unterstützen, denn mit seiner innovativen Verbindung von Wissenschaft und Praxis ist das nifbe bundesweit herausragend“, so David McAllister.


Neue Qualifizierungsinitiativen

nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer führte in ihrem Festvortrag eindrücklich vor Augen, wie in den ersten Jahren die entscheidenden Grundlagen für die gesamte spätere Bildungs- und Berufsbiographie der Kinder gelegt werden. Mit jeder neuen Erfahrung würden sich die Synapsen des kindlichen Gehirns zunehmend vernetzen und damit die Basis für vielfältige Bildungsprozesse legen. Zentral seien in der frühkindlichen Bildung neben einer hohen Bindungs- und Beziehungsqualität das Erproben und Erfahren von Selbstwirksamkeit und Selbstkompetenz. Angesichts einer immer größeren Heterogenität in den KiTas und Grundschulen wies Prof. Dr. Renate Zimmer auch auf die zunehmende Bedeutung von interkultureller Kompetenz und individueller Förderung hin.

Für die Qualität der frühkindlichen Bildung in Krippe und Kindergarten seien neben dem Personalschlüssel eine bestmögliche Ausbildung und konsequente Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte entscheidend. In Zukunft werde das nifbe daher gemeinsam mit der Agentur für Weiterbildung auch Qualifizierungsinitiativen für ErzieherInnen zu landesweiten Schwerpunktthemen umsetzen – so ab 2013 zur Sprachförderung im Übergang von der Kindertagesstätte in die Schule und für die Bildung und Betreuung von „Kindern unter drei Jahren“. Dafür stünden rund 1,2 Millionen Euro jährlich zur Verfügung.

Lob für "sehr erfolgreiche Arbeit"

Zentrale Ergebnisse aus der 2010 vorgenommenen wissenschaftlichen Evaluation des nifbe stellte Prof. Dr. Rudolf Tippelt als Vorsitzender der Gutachterkommission vor. Er bescheinigte dem jungen Institut eine „sehr erfolgreiche Arbeit“ und lobte die innovative Struktur des nifbe, die auf Forschung, Vernetzung und Transfer ausgerichtet ist. Prof. Dr. Claus Rollinger, Präsident der Universität Osnabrück, sah hier auch „die entscheidende Voraussetzung dafür, dass neue Forschungsergebnisse zeitnah und passgenau in der Praxis ankommen und die frühkindliche Bildung sich konsequent qualitativ weiter entwickeln kann.“

Das nifbe setzt sich aus einem An-Institut der Universität Osnabrück mit vier Forschungsstellen und einer landesweiten Geschäfts- und Koordinierungsstelle sowie fünf eigenständigen Regionalnetzwerken in Emden, Hannover, Hildesheim, Lüneburg und Osnabrück zusammen. Ziel ist es dazu beizutragen, die ersten Jahre der Kinder in Krippe, Kindergarten und Grundschule auf bestmögliche Weise zu begleiten und zu fördern.

Fotogalerie nifbe-Jubiläum

mcallister 535nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer überreicht Ministerpräsident David McAllister das frisch aus der Druckerei gekommene nifbe-Jahrbuch 2011/2012