„Ich glaube an Dinosaurier, aber es gibt sie nicht mehr. Ich glaube, der lange Hals war bis zur Decke hoch, Ich glaube, der war tausenddreihundert Meter hoch, vielleicht auch sechzehntausend Meter - könnte stimmen.“

Montessori 200Ein Dialog zwischen Kindern, der einen Hinweis gibt auf die Faszination, die Großes und Mächtiges auf sie ausübt. Gleichzeitig zeigt sich, dass Kinder schon in einem sehr jungen Alter Hypothesen darüber bilden, wie die Welt einmal gewesen sein könnte. Zahlreiche Forschungsergebnisse und Publikationen der letzen Jahrzehnte heben die große Bedeutung der Frühen Bildung hervor. Der Film „Maria Montessori - von Kindern und Wissenschaftlern erklärt" erinnert auf eindrucksvolle Weise an eine Forscherin, die bereits um 1900 die große Bedeutung der eigenen Potenziale der Kinder für ihren Bildungsweg entdeckt und beschrieben hat. Ihr Engagement hat entscheidend zu einer veränderten Sichtweise auf die Fähigkeiten der Kinder beigetragen. Maria Montessori hat eine Pädagogik entwickelt, die dem Kind seine Subjektivität zurückgibt.

Wir leben in einer Gesellschaft der kulturellen Vielfalt und die KiTa ist ein zentraler Ort, wo sich Kinder in ihrer ganzen Verschiedenheit von Anfang an begegnen und kennen lernen.  Erst langsam beginnt sich diese Vielfalt ohne die noch weit verbreiteten Klischees auch in Bilder- und Kinderbüchern widerzuspiegeln. Diese bieten für KiTas und Familien eine große Chance, zum interkulturellen Verständnis füreinander und zum selbstverständlichen Miteinander beizutragen.
Langfristige Investitionen in frühkindliche Bildungs- und Betreuungsangebote von hoher Qualität haben jetzt drei renommierte Akademien gefordert. "Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen: In der frühen Kindheit gibt es Zeitfenster, in denen zwingend bestimmte Lern- und Umwelterfahrungen gemacht werden müssen. Fehlen diese, so bleibt die Entwicklung unvollständig. Manche Verhaltensweisen können dann später gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt erworben werden.", sagt Prof. Dr. Frank Rösler, Neuropsychologe an der Universität Hamburg und einer der beiden Sprecher der Arbeitsgruppe "Frühkindliche Sozialisation". Dies gelte vor allem für das Lernen einer Sprache, die nicht die Muttersprache ist, aber ebenso für den Erwerb sozialer Kompetenz oder geistiger Voraussetzungen für den späteren schulischen Wissenserwerb.

Weitere Förderung durch die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung

Zum Ende der ersten Hauptphase des gemeinsam von Universität Osnabrück und nifbe durchgeführten Projektes „(Selbst)kompetent bilden – Kinder nachhaltig stärken“ werden bis zum Sommer 2014 über 120 pädagogische Fachkräfte an der Fortbildung zum Thema teilgenommen haben. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass Selbstkompetenzen eine unabdingbare Voraussetzung für das Lernen von und mit Kindern sind.

Um Lernen zu können, benötigen Kinder „Selbstkompetenzen“, zu denen u.a. auch die Fähigkeiten gehören, sich selbst zu motivieren, sich zu beruhigen oder Rückschläge zu verkraften. In diesem Sinne können Selbstkompetenzen als unabdingbare Basiskompetenzen für nachhaltige Bildungsprozesse in KiTa und Schule angesehen werden.

zimmer dvs 200Was können die Sportwissenschaften zur frühkindlichen Bildung beitragen? Wie kommen ihre neuen Forschungsergebnisse einerseits schnell in der Praxis an und wie werden andererseits Impulse aus der Praxis zum Gegenstand ihrer Forschung? Diese Fragen standen im Fokus einer gemeinsam von der nifbe-Forschungsstelle Bewegung und Psychomotorik, der Universität Osnabrück und der Deutschen Vereinigung der Sportwissenschaft veranstalteten Tagung unter dem Titel „Bewegung in der frühkindlichen Bildung – Interdisziplinäre Ansätze“. Zur Begrüßung unterstrich nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer, die das Thema der Bewegung als Motor der frühkindlichen Entwicklung bereits seit den 70er Jahren erforscht und umsetzt, dass die Tagung „einen Akzent setzen und die Sportwissenschaften schon in der frühen Kindheit noch deutlicher sichtbar machen“ solle. Sie warb dabei auch für einen „Schulterschluss mit den ElementarpädagogInnen“.
Cover Inklusion bewegtDas Thema "Inklusion" zählt zu den größten aktuellen bildungspolitischen Herausforderungen. Auch der in Kooperation von Universität Osnabrück und nifbe durchgeführte  8. Osnabrücker Kongress "Bewegte Kindheit" im März 2013 befasste sich mit der Frage, wie Kinder mit unterschiedlichen Entwicklungsvoraussetzungen von Anfang an zusammen aufwachsen, wie sie von- und miteinander lernen können - und welchen Beitrag Bewegung, Spiel und Sport leisten können, damit sich ihre individuellen Potenziale entfalten und ihre Ressourcen entdeckt werden können.


Neu erschienen sind jetzt die Jahresberichte der nifbe-Forschungsstellen Begabungsförderung, Bewegung und Psychomotorik, Entwicklung und Kultur sowie Elementar- und Primarpädagogik. Sie geben detailliert Auskunft über Forschungsansätze, -ergebnisse und insbesondere auch über die zahlreichen Transferaktivitäten der nifbe-Forschungsstellen.

Die gemeinsame Strategie der Forschungsstellen besteht darin Indikatoren und Merkmale zu identifizieren und zu analysieren, wie frühkindliche Bildungs-und Entwicklungsprozesse  begleitet und unterstützt werden können und wie auf der Grundlage welcher Gelingensbedingungen sich die Erkenntnisse in die pädagogische Praxis umsetzen lassen - und zwar qualitativ hochwertig und u.a. auf anstehende (bildungspolitische) Herausforderungen bezogen. Hierbei wird auch versucht, bisher zu wenig strukturell verankerte  Basiskompetenzen zu identifizieren, die Kinder und PädagogInnen haben müssen, um z.B. Bildungsbiografien erfolgreich durchlaufen zu können (wie z.B. Selbstkompetenzen oder interkulturelle Sensitivität).

Gute Arbeitsbedingungen erleichtern Umgang mit Belastungen und halten Kita-Fachkräfte im Job

Wenn Betreuungsplätze ausgebaut werden, darf die Qualität in Kindertageseinrichtungen nicht auf der Strecke bleiben. Sie ist entscheidend vom pädagogischen Personal und damit auch von dessen Arbeitsbedingungen abhängig. Das Forschungsprojekt "Qualität der Arbeitsverhältnisse und Arbeitsbedingungen frühpädagogischer Fachkräfte in Deutschland" (AQUA) hat deshalb über 8.000 Kita-Leitungen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Trägervertretungen in 16 Bundeländern befragt.

(K)eine Milliarde zusätzliche Bundesmittel für KiTas


Schon im Koalitionsvertrag hatte die jetzige Bundesregierung sechs Milliarden Euro zusätzlich für Hochschulen, Schulen und KiTas angekündigt. Nach langen Diskussionen hat sich die Koalition jetzt auf die Verteilung geeinigt. So übernimmt der Bund ab 2015 die komplette Finanzierung des Bafögs und auch in Krippen und Kindergärten soll zusätzliches Geld fließen.