Zertifikatsweiterbildung für (angehende) Leitungskräfte in Kindertageseinrichtungen


Kindertageseinrichtungen sind seit jeher Orte, die in vielfältiger Form Begegnungen ermöglichen und fördern: Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts sowie mit heterogenen Biografien und Lernerfahrungen, soziokulturellen Hintergründen und körperlichen Voraussetzungen lernen und arbeiten täglich gemeinsam in diesen Einrichtungen. Cloos und Becker-Stoll konstatieren eben dies und heben zugleich die Notwendigkeit hervor, die entsprechenden Prozesse stärker unter den Vorzeichen von Inklusion in den Blick zu nehmen: „Gegenstand von Konzeptionen, Planung und Reflexion [kann und sollte] sein, wie Diversität auf den unterschiedlichen Ebenen hergestellt, ihr begegnet und darüber gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und ihren Familien ermöglicht sowie sozialer Ungleichheit entgegengewirkt wird“ (ebd., 2015, S. 15f., Herv. i. O.).
Zum heute publizierten ElternZOOM, einer Befragung von Kita-Eltern im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung (Für Eltern steht Qualität vor Beitragsfreiheit), sagt der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne:

„Es ist gut und richtig, dass die neue Studie der Bertelsmann-Stiftung den Fokus auf die Qualität in den Kindertagesstätten legt. Die Schlussfolgerung - erst eine Verbesserung der Qualität, dann die Beitragsfreiheit im Kindergarten - halte ich hingegen für falsch.

Kita-Beiträge belasten laut einer neuen Elternbefragung vor allem arme Haushalte überproportional. Dennoch wäre eine Mehrheit aller Eltern bereit, noch höhere Kosten für Kitas in Kauf zu nehmen, sofern die Qualität besser wird. Eine politisch gewünschte Beitragsfreiheit würde nach neusten Schätzungen pro Jahr 7,3 Mrd. Euro benötigen und den Qualitätsausbau ausbremsen.
Durchbruch bei den Verhandlungen: Landesregierung und Kommunale Spitzenverbände einigen sich bei der Gebührenfreiheit im Kindergarten und schnüren Gesamtpaket

Durchbruch bei den Verhandlungen um den beitragsfreien Kindergarten in Niedersachsen: Die Niedersächsische Landesregierung und die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände haben sich am späten Mittwochabend (gestern) auf die Ausgestaltung des Gesamtpaketes für die Stärkung der frühkindlichen Bildung und Betreuung in Niedersachsen durch eine Konkretisierung der zugesagten Bundesmittel in Höhe von 328 Millionen Euro bis Sommer 2022 geeinigt. Die Bundesmittel werden nun gezielt dort eingesetzt, wo die Kommunen Entlastung wünschen. „Heute ist ein guter Tag für das Land Niedersachsen und für die Eltern von Kindergartenkindern", erklärten Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne und der Niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers.
Wissenschaftler der Universität Leipzig haben herausgefunden, dass der Konsum von elektronischen Medien bei 2- bis 6-jährigen Kindern zu emotionalen und psychischen Verhaltensauffälligkeiten führen kann. Dafür wurden im Rahmen der LIFE Child- Studie 527 Kinder aus Leipzig und Umgebung untersucht. Die aktuellen Studienergebnisse sind nun veröffentlicht.
Die Sprachförderung von Kindern im Vorschulalter soll in Niedersachsen ab dem 01.08.2018 alltagsintegriert in den Kindertageseinrichtungen durchgeführt werden. Dafür werden jährlich 32,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der alltagsintegrierte Ansatz der Sprachförderung holt die Kinder dort ab, wo sie sind, und schafft positive Sprachanlässe - in der Spielecke, beim Frühstücksgespräch, beim Basteln oder auf dem Weg zum Spielplatz. Die Fachkräfte suchen Anlässe, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, und fordern sie so aktiv zur sprachlichen Teilnahme auf.
Erzieherinnen und Erzieher werden dringend gesucht. Als großen Erfolg werten die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie daher, dass es ihnen gelungen ist, eine Hürde auf dem Weg zur Erzieher-Ausbildung aus dem Weg zu räumen.
Wer sind die sechs Prozent der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, die keine Kita besuchen? DIW-Studie zeigt, dass Nicht-Kita-Kinder beispielsweise häufiger einen Migrationshintergrund haben, das trifft aber längst nicht auf alle zu.

Wissenschaftlerinnen der Universitäten Heidelberg und Hildesheim veröffentlichen mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung kostenloses Handbuch für frühpädagogische Einrichtungen


Handbuch 175Der massive Ausbau von Betreuungsplätzen, ein bundesweiter Personalnotstand und gestiegene pädagogische Ansprüche stellen Kindertageseinrichtungen aktuell vor große Herausforderungen. Im Unterschied zu Schule, Hochschule und Weiterbildung existieren jedoch kaum Konzepte, die den Einrichtungen bei einer systematischen Weiterentwicklung ihrer Organisation helfen. Mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung GmbH haben Wissenschaftlerinnen der Universitäten Heidelberg und Hildesheim über zwei Jahre vorbildliche Beispiele aus der Praxis untersucht und aufbereitet, wie Veränderungsprozesse in der Kita angestoßen werden können. Das jetzt erschienene Handbuch "Organisationsentwicklung in Kitas – Beispiele gelungener Praxis" bündelt die Ergebnisse und bietet Fachkräften und Leitungsteams erstmals konkrete Ansätze und neue Impulse zur eigenen Weiterentwicklung.

Psychomotorische Förderstelle Osnabrück feiert 40. Geburtstag und blickt auf Europa

„Psychomotorik hat meinem Sohn die Freiheit gegeben, sich in seinem ganz eigenen Tempo zu entwickeln und heute Fahrrad und Roller zu fahren wie andere Kinder auch“ – mit diesen Worten und begleitet von bewegenden Bildern schilderte der Vater des mit Down-Syndrom geborenen Jannis* den Effekt von dessen regelmäßigen Besuch der Psychomotorischen Förderstelle in Osnabrück. Diese feierte jetzt über zwei Tage mit einem Festakt und einem internationalen Symposium ihren 40. Geburtstag – womit sie auch eine der ältesten Förderstellen in ganz Deutschland ist.