Manuel Gava zeigte sich beeindruckt von der aktuellen Qualifizierungsinitiative des nifbe zum Umgang mit Vielfalt und der Demokratiebildung sowie der dabei entstandenen Fachinformationen und Materialien. Gava gratulierte dem nifbe auch zum Zuschlag für ein Projekt im Bundesprogramm „Demokratie leben“, in dem ein Blended Learning-Konzept für Fachberater*innen zum Thema Diskriminierung und gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit erarbeitet wird. Der Bundestagsabgeordnete schätzte die Integration und die Sprachförderung von neu zugewanderten oder geflüchteten Kindern in Deutschland als „eine zentrale Herausforderung ein“. Unisono wurde von den Gesprächspartner*innen das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ dabei als „sehr erfolgreich“ und „vorbildlich“ eingeschätzt. Jetzt seien die Bundesländer aufgefordert die aufgebauten Ansätze und Strukturen auch fortzusetzen.
Intensiv diskutiert wurde auch die aktuelle Krisen-Situation in den KiTas, die immer öfter zu Gruppenschließungen und Verkürzungen der Öffnungszeiten führt. Wie Dr. Bettina Lamm und Dr. Karsten Herrmann ausführten, gebe es hier auch ein „fast unauflösbares Dilemma“ zwischen dem Anspruch auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf der einen Seite sowie der Qualität der frühkindlichen Bildung und dem Wohl des Kindes auf der anderen Seite. Das System sei am Limit und die Fachkräfte am Rande ihrer Kräfte und oftmals schon darüber hinaus.
Gemeinsam mit Manuel Gava wurden Möglichkeiten der Gewinnung und Bindung von Personal in den KiTas sondiert – von Alltagshelfer*innen über Verwaltungskräfte und die praxisintegrierte Ausbildung bis zu Quereinsteiger*innen. Einig war man sich, dass das System dringend entlastet werden muss und dass dafür viele kleinere Stellschrauben gedreht werden müssten – unter anderem solle dabei auch die Wirtschaft bei der Finanzierung stärker in die Pflicht genommen werden. Im Wettstreit um die Fachkräfte spiele auch die Kinderbetreuung eine zentrale Rolle und hier könnten Firmen beispielsweise auch mit Betriebskitas punkten.
Karsten Herrmann
