Eine Initiative in Niedersachsen wirbt für mehr Schulsozialarbeiter in Grundschulen und macht sich für eine verlässliche gesetzliche Regelung und Finanzierung durch das Land stark. Dafür wurde eine Online-Petition eingerichtet. Sozialarbeit an Schulen sei seit Jahren ein wichtiger Baustein in unserem Bildungssystem und würde gerade heute durch die Themenfelder Inklusion, Integration und Ganztagsschule immer mehr zu einem Schlüsselthema.

Nach Angaben der Initiatoren gibt es zur Zeit in Niedersachsen „kein einheitliches und schlüssiges Gesamtkonzept zum Thema Schulsozialarbeit. Insbesondere an Grundschulen gibt es mehrere Formen der Finanzierung und verschiedenste Konzepte.“ Sie verweisen hierzu auch auf eine Studie der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim Holzminden Göttingen.


Schulsozialarbeit häufig von Finanzsituation der Kommune abhängig

Zur Zeit, so die Initiatoren, seien viele Schulsozialarbeiter an Grundschulen bei dem jeweiligen äußeren Schulträger angestellt und haben hier häufig befristete Arbeitsverträge. Die Städte und Gemeinden begriffen dieses meist als sogenannte freiwillige Aufgabenübernahme und so würden sich häufig nur Städte und Gemeinden mit einer guten Haushaltslage einen Schulsozialarbeiter oder eine Schulsozialarbeiterin an einer Grundschule leisten können. Andere Schulsozialarbeiter würden über Träger der Jugendhilfe finanziert und von diesen konzeptionell begleitet. Nur einige wenige Schulsozialarbeiter in sozialen Brennpunkten würden vom Land Niedersachsen finanziell getragen.

Durch Schulsozialarbeit an Grundschulen werden sozial benachteiligte Kinder frühzeitig unterstützt und gefördert. Dieses entlastet auch den Regelunterricht und kommt somit allen Schülern zugute. Auch weiterführende Schulen würden erheblich von dem Ausbau der Schulsozialarbeit an Grundschulen profitieren, da die Kinder dann beim Wechsel auf die weiterführende Schule bereits mehrere Jahre sozialpädagogisch unterstützt worden sind.


Schulsozialarbeit als Schlüssel zu aktuellen Herausforderungen

Inhaltlich begründet die Initiative ihr Eintreten für die Schulsozialarbeit wie folgt:
Sozialarbeit an Schulen ist seit Jahren ein wichtiger Baustein in unserem Bildungssystem. Dieser Baustein wird gerade heute durch die Themenfelder Inklusion, Integration und Ganztagsschule zu einem Schlüsselthema, um all diesen Herausforderungen angemessen begegnen zu können. Gerade jetzt sollten besondere Anstrengungen unternommen werden, damit an allen Schulen ein gemeinsames Zusammenleben und zusammen lernen möglich wird.

Die Schulsozialarbeit würde hierbei allen Schülern, im besonderen Maße aber den Kindern und Jugendlichen zugute kommen, die Defizite in der sozialen/emotionalen Entwicklung mitbringen.

Im Rahmen der Inklusion gibt es Schüler die zeitweise oder vollständig nicht im Klassenverband unterrichtet werden können und auch im System der Förderstunden keine Fortschritte machen. Hier sind spezielle Lernräume und sozialpädagogische Fachkräfte erforderlich, um diesen Schülern eine Lern- und auch Lebensperspektive zu ermöglichen.

Bei den Herausforderungen der Integration können Schulsozialarbeiter zum Beispiel durch Projekte einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Zusammenleben in den Schulen und darüber hinaus leisten. Auch beim Erkennen von Schülern mit traumatischen Belastungen können die Schulsozialarbeiter eine entscheidende Rolle spielen.

In einer Ganztagsschule bekommen verschiedenste soziale Themen eine größere Bedeutung. Auch hier ist ein Sozialarbeiter die passende Antwort auf die daraus resultierenden Herausforderungen. Je früher Kinder mit bestimmten Defiziten in ihrem Schulleben von einem Schulsozialarbeiter unterstützt werden, desto größer ist die Chance auf einen guten Bildungsabschluss und ein erfolgreiches Berufsleben.


Zur Online-Petition geht es hier