Amalie Krüger (1816-1903)

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Amalie Krüger (Quelle: Ida-Seele-Archiv)
Sie war eine der ersten Frauen, die von Friedrich Fröbel noch persönlich zur Kindergärtnerin ausgebildet wurden und sich für die Verbreitung sowie Durchsetzung der Kindergartenidee einsetzte. Allgemein blieben die Lebensleistungen der ersten Fröbelkindergärtnerinnen lange Zeit unbeachtet. Amalie Krüger „steht für viele junge, unverheiratet gebliebene Frauen des Bürgertums im 19. Jahrhundert. Ihr Beispiel zeigt, welche Möglichkeiten diese Frauen hatten, ein sinnerfülltes Leben zu führen und dabei selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen... Ihr Wirken trug dazu bei, weibliche Berufstätigkeit sukzessive als gesellschaftlich anerkannte Norm einzubringen“ (Münchow 2000, S. 133).


Die Fröbelkindergärtnerin wirkte u.a. in Zürich, Hamburg, Halle und Berlin, seinerzeit Hochburgen der Fröbel- und Kindergartenbewegung. Ganz im Sinne ihres Lehrmeisters betrachtete sie dessen vorschulische Einrichtung „als eine familienergänzende und -unterstützende Institution, die ‚nicht Trennung, sondern beglückende Einigung in das Familienleben bringt und das ganz ohne Unterschied bei Reich und Arm‘... Ferner war für sie der Kindergarten eine ‚sociale Begegnungsstätte‘, in der die Kinder neben ‚Arm und Reich, Vornehm und Gering, Katholik, Protestant und Jude glücklich nebeneinander sind, eins durch das Andere sich entwickelnd, eins durch das Andere sich bildend, eins durch das Andere sich erstarkend‘... Sie sah in der spielerischen Tätigkeit des Kindes die Möglichkeit der Persönlichkeitsentwicklung“ (Krüger 1999, S. 2 ff.). Des Weiteren hatte für die Fröbelkindergärtnerin das gemeinsame Spiel der Kinder höchste pädagogische Priorität, „da es die geistigen, sittlichen und körperlichen Kräfte des Kindes zur Entfaltung bringt... Für Amalie Krüger war insbesondere das weibliche Geschlecht dazu prädestiniert, ‚so ganz die Kleinarbeit, die das Zusammenleben mit Kindern abverlangt, zu erfüllen und trotzdem einer höheren Idee zu dienen‘“ (Krüger 1999, S. 4).

Amalies Eltern waren der Kunst- und Schönfärber Ernst Christian Rudolph Krüger und Johanne Juliane Amalie Krüger, geb. Leche. Der Vater betrieb in Celle eine Gurkensiederei. In letztgenannter Stadt erblickte sie am 5. April 1816 als ältestes von sieben Kindern, wovon zwei in jungen Jahren starben, das Licht der Welt. Sie wurde auf die Namen Johanna Sophie Amalie getauft. Nach einer Zwischenstation in Wittenberg, wo sie die dreiklassige Mädchenschule besuchte, übersiedelte die Familie 1829 nach Halle. Dort eröffnete das Familienoberhaupt eine Rohrzuckersiederei. Das große Areal des Fabrikgeländes „diente der Kinderschar als Spielplatz. Es gab viele Tiere und eine ‚Turnanstalt für Mädchen‘“ ( Moeller 2019, S. 223.). Nach 15 Jahren ging die Zuckerfabrik in Konkurs. Kurze Zeit darauf starb der Vater im Alter von 56 Jahren.

Die prekäre finanzielle Lage der vaterlosen Familie bewog die älteste Tochter, die bis dahin die Mutter im Haushalt und bei der Erziehung der jüngeren Geschwister unterstützte, Kindergärtnerin zu werden. Es ist anzunehmen, dass mehrere Umstände bei diesem Entschluss eine Rolle spielten:

„Amalie Krüger ist 30 Jahre alt. Ebenso wie viele ihrer Zeitgenossinnen, ist sie nicht durch eine Ehe finanziell abgesichert. Indes gibt es für Frauen ihres Standes kaum Möglichkeiten, den Lebensunterhalt zu verdienen. Eine der wenigen schicklichen Tätigkeiten ist der Beruf der Kleinkindererzieherin. Dieser Beruf kann Amalies Lebensunterhalt sichern. Er bietet ihr... die Aussicht auf größere Unabhängigkeit und Selbständigkeit“ (Münchow 2000, S. 108 f).

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Keilhau (Quelle: Ida-Seele-Archiv)
Es könnte sein, dass Friedrich Fröbel Amalie Krüger von seiner Kindergartenidee überzeugte, als er, um seine Spiel- und Kindergartenpädagogik in der Aula der „Frankeschen Stiftungen“ vorzustellen, im April 1846 einige Tage in Halle weilte und während dieser Zeit bei der Familie Krüger wohnte. Aber auch ihr Schwager, Pfarrer Louis (Ludwig) Hildenhagen, könnte sie für den Kindergärtnerinnenberuf begeistert haben. Letztgenannter hatte im Juni 1846 in dem 180 Seelen zählenden Dörfchen Quetz den ersten Kindergarten der Provinz Sachsen ins Leben gerufen. Dieser ist der „älteste noch heute existierende Kindergarten Mitteldeutschlands“ (Gebser 2016, S. 58).


Im Sommer 1846 begleitete Amalie Krüger Friedrich Fröbel auf eine ausgedehnte Werbereise für den Kindergarten und absolvierte anschließend, von November 1846 bis Mai 1847, in der Bildungs- und Erziehungsanstalt in Keilhau bei (seit 1911 Bad) Blankenburg einen „Bildungskurs für Kindergärtner und Kindergärtnerinnen“, den sechs Frauen und ein Mann absolvierten. Anschließend unterstützte sie den Pädagogen aus Thüringen wiederum in seiner Werbetätigkeit für den Kindergarten. Sie nahm am 25. Juli 1847 in Quetz an dem überregional sehr beachteten „Kinderspiel- und Jugendvolksfest“ teil, das von etwa 130 Kindern im Alter von 4 bis 14 Jahren besucht wurde und mit welchem Friedrich Fröbel auch eine Ausstellung seiner Spiel- und Beschäftigungsmittel und Kinderarbeiten verband. Außerdem gehörte sie zu den etwa 300 TeilnehmerInnen der vom 17. bis 19. August 1848 in Rudolstadt abgehaltenen Lehrer- und Erzieherversammlung. Dort wurden von Amalie Krüger die Fröbel’schen Spielgaben, Lieder und Spiele vorgeführt (vgl. Krüger 1999, S. 12 f). Die Pädagogenzusammenkunft führte die Kindergärtnerin „in einen Wirkungskreis, in dem sie die Auseinandersetzungen ihrer Zeit nicht nur unmittelbar miterlebte, sondern nun sogar partiell mitgestaltete – zumindest in der Frage eines demokratischen Bildungswesens, das den Kindergarten als Erziehungsstufe einbezieht. Amalie Krüger interessierte sich auch weiterhin für die Bemühungen der deutschen Lehrerbewegung“ (Münchow 2003, S. 379).

Friedrich Fröbel unterbreitete seiner Schülerin, einen Kindergarten in Nordhausen zu übernehmen. Doch sie lehnte das Angebot ab. Ein weiterer Vorschlag ihres Lehrmeisters, „nach Gotha zu gehen, wird nicht freudig aufgegriffen“ (Gebser 2016, S. 59). Ab Oktober 1848 absolvierte Amalie Krüger wieder in Dresden an einem von Friedrich Fröbel durchgeführten Ausbildungskurs. Diesbezüglich schrieb sie an den Kindergartenvater:

„Zu gut fühle ich, zu einer ordentlichen Kindergärtnerin gehört mehr als ein halbjähriges Studium. Andern, welche Mut besitzen, genügt vielleicht ein halbes Jahr, indessen ich glaube, lieber mehr als zuwenig lernen“ (zit. n. König 1990, S. 93).

Amalie Krüger verließ den Lehrgang vorzeitig, da sie ein Angebot aus Hamburg erhielt. Dort übernahm sie die Leitung einer vorschulischen Einrichtung, die am 6. Februar 1849 eröffnet wurde. Hierbei handelte es sich um einen „Kindergarten in Verbindung mit einer Vorbildungsschule, Gr. Bleichen 19“, des jüdischen Ehepaares Wilhelm und Janette Beit. Die Kleinkinderpädagogin gewann „schnell die ‚feinempfindenden Herzen der Kinder‘. Diese verloren bald, wie sie selbst in einem Brief an Friedrich Fröbel vermerkte, ihre ‚anfängliche Ungezogenheit‘ und zeigten schnell ‚geistige Fortschritte‘ sowie ein enormes Interesse am Bauen mit den Fröbelschen Baukästen, am Zeichnen und Falten“ (zit. n. Krüger 1999, S. 10). In der Freien Hansestadt knüpfte die Kindergärtnerin Kontakte zur deutschkatholischen freireligiösen Gemeinde um Bertha Traun (später Ronge) und Emilie Wüstenfeld (vgl. Münchow 2008, S. 16 ff.).

Amalie Krüger übersiedelte Ende April 1849 nach Zürich. Der Abschied von Hamburg viel ihr leicht, da sie insbesondere mit dem Ehepaar Beit immer wieder Schwierigkeiten hatte, nicht nur in pädagogischen Fragen. Hierzu schrieb sie an Friedrich Fröbel folgende despektierlichen Worte:

„Beit ist... ein nichtssagender Mensch und seine Frau eine unpropere Jüdin. Beide können ihre Natur nicht verleugnen“ (zit. n. Manz 1953, S. 8 f).

Außerdem hatte sie bereits vor ihrem Arbeitsantritt in Hamburg Karl Fröbel und seiner Verlobten Johanna Küster (später Fröbel) versprochen, den von ihnen am 1. Mai 1849 in Zürich eröffneten Kindergarten zu übernehmen, der als Übungsstätte für eine geplante „Hochschule für Frauen“ mit Kindergärtnerinnenausbildung gedacht war. In Zürich kam Amalie Krüger u. a. auch mit der Frauenrechtlerin, Schriftstellerin und Frühsozialistin Louise Dittmar in Kontakt, die den Kindergarten „als notwendige, erste Stufe einer vernunftsgemäßen, sozialdemokratischen Erziehung“ (zit. n. Prüfer 1927, S. 133) betrachtete. Außerdem bemühte sie sich Karl Fröbel mit seinem Onkel Friedrich Fröbel zu versöhnen. Letztgenannten bat sie brieflich inständig, „die Hand zur Versöhnung“ nicht abzulehnen (vgl. König 1990, S. 123 f).

Bereits nach acht Monaten kehrte die Kindergärtnerin wieder nach Hamburg zurück:

„Sie wird bei der Hochschule für Frauen, die am 1. Januar 1850 mit dem Unterricht beginnt, als Leiterin des Kindergartens angestellt. Zugleich übt sie im Kindergarten mit den Hochschülerinnen die praktische Anwendung Fröbelscher Beschäftigungsmittel - wird also nun selbst Ausbilderin für Kindergärtnerinnen. Amalie tritt damit in einen historisch bedeutenden Wirkungskreis, in eines der wenigen nach der Niederlage der Revolution 1848/49 verbleibenden Zentren für demokratische Ideen, für ein demokratisches Bildungswesen, das auch Frauen Zugang zu höherer Bildung ermöglicht“ (Münchow 2000, S. 126).

Den ersten Aufruf zur Gründung der Hamburger „Hochschule für das weibliche Geschlecht“ hatte Friedrich Fröbel mit unterschrieben. Er wehrte sich aber heftig dagegen, seine eigenen Bestrebungen mit Karl Fröbel, wie überhaupt mit irgendwelchen zeitgebundenen parteipolitischen Unternehmungen verquickt zu sehen. Bald wandte sich der Kindergartenvater gegen die Hochschule, denn diese ist „für ihn letztlich nicht nur ein Konkurrenzprojekt, sondern die offene Lebensweisen von den dort beschäftigten Männern und Frauen lehnt er entschieden ab“ (Krone 2011, S. 30). Er befürchtete zudem, dass durch den vermittelten Wissensstoff „der mütterliche Instinkt, das Ursprüngliche und Natürliche der Frauennatur vernichtet, jedenfalls beeinträchtigt und abgelenkt werden könnte“ (Ries 1927, S. 61). Friedrich Fröbel klagte:

„Statt daß wir zum Heil der künftigen Geschlechter die Einsicht vor allem zu verbreiten haben, wie der Menschengeist schon im Keime erdrückt wird und durch die große lastende Menge aufgebürderter, angehefteter, fremdartiger, d. h. auf nichts im Inneren wurzelnder Kenntnisse streben, wir thörichterweise, sie nur immer noch zu vermehren. Und was werden diese Hochschulen anderes thun mit ihrem Zuvielerlei, mit ihrer bloßen Verstandesbildung und ihrem oberflächlichen Wortekram, den man sogar Philosophie nennt? Sie verderben mir alles, und ich sollte noch gar die Hand dazu bieten, dergleichen zu unterstützen? Das ist unmöglich“ (zit. n. Ries 1927, S. 61 f).

Die Frauenhochschule betreffend, geriet Amalie Krüger schon im Vorfeld der Planungen mit Friedrich Fröbel in Konflikt, der schließlich verbittert und enttäuscht der ehemaligen Schülerin seine Zuneigung entzog (vgl. Gebser 2016, S. 59 ff.). Spielte da vielleicht noch ein weiterer Aspekt eine Rolle, der noch nicht von der Fröbelforschung aufgegriffen und bisher nur von Ella Manz ausgesprochen wurde? Angeblich wollte Friedrich Fröbel seine Schülerin heiraten:

„Amalie aber wollte nicht darauf eingehen. Sie hat wohl richtig erkannt, daß ihr die bedingungslose Hingabe fehlte, die Fröbel verlangte und dann bei Louise Lewin (seiner zweiten Frau; M. B.) fand“ (Manz 1953, S. 24).

Nicht lange existierte die erste Hochschule für Frauen, die am 1. April 1852 geschlossen wurde, „letzten Endes aber war ihr Eingehen durch die immer mehr sich ausbreitende Reaktion bedingt“ (Manz 1953, S. 23). Damit hatte auch Amalie Krüger ihren Arbeitsplatz und ihre materielle Lebensgrundlage verloren. Notgedrungen musste sie ihren geliebten Beruf aufgeben. Sie führte vorrübergehend den Haushalt von Emilie Wüstenfeld. Jedoch ab 1854 konnte sie in Hamburg wieder die Leitung eines Kindergartens übernehmen, zumal sich die Freie Hansestadt nicht an das preußische Kindergartenverbot vom 7. August 1851 gebunden fühlte.

Nachdem am 17. April 1860 im Königreich Preußen das Kindergartenverbot aufgehoben wurde, übersiedelte die Kindergärtnerin nach Berlin, angeworben von den beiden Fröbel-Propagandistinnen Lina Morgenstern und Bertha Freifrau von Marenholtz-Bülow. Letztgenannte, in Fröbelkreisen die Baronin genannt, hatte den Aufbau des deutschen und internationalen Fröbelwerks maßgebend beeinflusst. Henriette Schrader-Breymann, eine weitere bedeutende Fröbelschülerin und Gründerin des renommierten Berliner „Pestalozzi-Fröbel-Hauses“, schrieb, dass die Baronin „von einer ganz unerträglichen Herrschsucht beseelt sei“ und von sich glaube, nur sie besitze die „Schlüssel zu den Mysterien seines [Fröbels; M. B.] Geistes“ (zit. n. Lyschinska 1922, S. 219). Amalie Krüger übernahm die Leitung des am 1. Juni 1860 eröffneten Kindergartens, dessen Träger der „Frauenvereins zur Beförderung der Fröbel‘schen Kindergärten“ (ab 1874 „Berliner Fröbelverein“) war. Die damalige praktizierte Kindergartenpädagogik lehnte Amalie Krüger ab und versuchte die schöpferischen Potenziale des Fröbel‘schen Spiels zur Geltung zu bringen. Doch „dafür war Berlin nicht der Ort. Berlin will Erfolge sehen!“ (Voß 1937, S. 119). Ordnung und Disziplin waren wichtiger als schöpferisches Tun! Friedrich Fröbels Großnichte, Henriette Breymann (bekannt unter Schrader-Breymann), die den Vereinskindergarten mit seinem düsteren Saal besuchte, erinnerte sich:

„Wir blieben einige Stunden und folgten dem Gange der Beschäftigung; die Kinder modellierten, spielten im Hofe, zeichneten, und A[malie; M. B.] klagte, daß man immer so viele Arbeiten, so viele Resultate verlange von den Kindern, auf so viel äußere Ordnung und Disziplin halte. Allerdings, wo das innere, geistige, gemütliche Band fehlt, da erzielt man leichter die äußere Disziplin, durch mechanische Mittel; ich begreife auch den Widerwillen, welchen oft tüchtige Naturen gegen diese Dressur vieler Kindergärten haben. Diese Ungeduld, Resultate schnell zu sehen, ruiniert so manches Menschenleben“ (zit. n. Voß 1937, S. 119 f).

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Bericht des Berliner Fröbel-Vereins (Quelle: Ida-Seele-Archiv)
Neben ihrer Arbeit im Kindergarten bildete Amalie Krüger zusammen mit Ida Seele, Friedrich Fröbels „Lieblingsschülerin“, und Hermann Pösche, am vereinseigenen Seminar junge Mädchen und Frauen in halbjährigen und einjährigen Kursen zu Kindergärtnerinnen oder Kinderpflegerinnen aus. Sie und Ida Seele, zeichneten für die Stunden „Theoretisch-praktische Vorführungen der Spiel- und Beschäftigungsmittel“ verantwortlich, Hermann Pösche lehrte „Fröbelsche Pädagogik“. Die „drei echten Fröbelschüler (Voß 1937, S. 61) und weitere Personen aus dem Lehrer- und Erzieherkollegium gerieten immer mehr in Konflikt mit der dominanten Bertha von Marenholtz-Bülow. Diese wünschte u.a., dass sich der Lehrplan präzis auf die „Ausbildung von Kindergärtnerinnen und Kinderpflegerinnen“ beschränken sollte, während Amalie Krüger, Hermann Pösche und Ida Seele eine „allgemeinste weibliche Berufsausbildung“ vertraten (vgl. Nitsch 1999, S. 304 ff.). Die Baronin weigerte sich an den Examensprüfungen des ersten Ausbildungskurses teilzunehmen und trat schließlich 1863 aus dem „Frauenverein zur Beförderung der Fröbel‘schen Kindergärten“ aus. Amalie Krüger blieb bis zum Jahre 1881 dem Vereinskindergarten treu. Vermutlich unterrichtete sie auch bis zu ihrem Weggang am Kindergärtnerinnenseminar des „Berliner Fröbelvereins“.

Im Alter von 65 Jahren kehrte die Kindergärtnerin nach Halle zurück, wo sie am 3. Februar 1903 im Alter von 86 Jahren starb und zwei Tage später auf dem Halleschen Nordfriedhof beerdigt wurde. Ihren Tod nahm die deutsche Fröbel- und Kindergartenbewegung so gut wie nicht wahr. Nur die Freie Hansestadt Hamburg würdigte die Verstorbene als „Meisterin der Kleinkindererziehung“, die ein Leben lang nur „für die Ideen ihres Meisters thätig war“ (zit. n. Krüger 1999, S. 25).
 
 

Literatur

  • Berger, M.: Frauen in sozialer Verantwortung: Amalie Krüger. In: Christ und Bildung 2002/H. 1, S. 35
  • Ders.: Frauen in der Geschichte des Kindergartens: Amalie Krüger https://www.kindergartenpaedagogik.de/478.html (abgerufen 28.11.2018)
  • Heiland, H.: Friedrich Fröbels Beziehungen zu Quetz. In: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Rudolstadt (Hrsg.): Anfänge des Kindergartens. Band 2, Bad Blankenburg 2001, S. 55-105
  • König, H. (Hrsg.): Mein lieber Herr Fröbel! Briefe von Frauen und Jungfrauen an den Kinder- und Menschenfreund, Berlin 1990
  • Krone, D.: Der Pädagoge F. Fröbel und die Frauen. Beziehungsbedürfnisse aus den Anfangstagen des Kindergartens, Frankfurt/Main u.a. 2011
  • Krüger, D.: Amalie Krüger (1816-1903) und ihr Wirken im Geiste Friedrich Fröbels - aufgezeigt anhand von Dokumenten aus dem Nachlass der Familie Krüger, München 1999 (unveröffentl. wissenschaftl. Hausarbeit)
  • Krüger, A.: Ein Urteil über die Fröbelkindergärten. In: Die soziale Reform 1849/Nr. 1, S. 3-5
  • Lyschinska, M. L.: Henriette-Schrader-Breymann. Ihr Leben aus Briefen und Tagebüchern zusammengestellt und erläutert. Bd. 2, Berlin 1922
  • Manz, E.: Fröbels Schülerin Amalie Krüger und ihr Wirken in Hamburg, Halle 1953
  • Moeller, K.: Hildenhagen, Sophie Ernestine Louise, geb. Krüger. In: Labouvie (Hrsg.): Frauen in Sachsen-Anhalt 2. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon vom 19. Jahrhundert bis 1945, Wien/Köln/Weimar 2019, S. 223-226
  • Münchow, K.: Amalie Krüger - eine der ersten Kindergärtnerinnen. In: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Rudolstadt (Hrsg.): Anfänge des Kindergartens. Band 2, Bad Blankenburg 2000, S. 107-136
  • Dies.: Amalie Krüger (1816-181). Eine Kindergärtnerin und Mitstreiterin Friedrich Fröbels in der Revolution 1848/49. In: Bleiber, H./Schmidt, W./Schötz, S. (Hrsg.): Akteure eines Umbruchs. Männer und Frauen der Revolution von 1848/49, Berlin 2003, S. 361-404
  • Dies.: Zur Geschichte öffentlicher Kleinkindererziehung in Sachsen-Anhalt. In: Stolze, E. (Hrsg.): FrauenOrte. Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt. Bd. 2, Halle 2008, S. 7-28
  • Nitsch, M.: Private Wohltätigkeitsvereine im Kaiserreich, Berlin/New York 1999
  • Ries, H.: Geschichte des Gedankens der Frauenhochschulbildung in Deutschland, Westerstede 1927
  • Prüfer, J.: Friedrich Fröbel. Sein Leben und Schaffen, Leipzig/Berlin 1927
  • Voß, J.: Die Geschichte der Berliner Fröbelbewegung, Berlin 1937


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