Hochbegabung

Broschüre und Fachportal der KARG-Stiftung

Hochbegabung wird heute überwiegend verstanden als ein geistiges Potential, welches sich unter günstigen Bedingungen zu herausragenden Leistungen und Kenntnissen entwickeln kann, aber nicht muss.

Im Gegensatz dazu beschreibt der Begriff Genie Personen, die sich durch extrem hohe Leistungen in bestimmten Gebieten auszeichnen und durch diese auch in die Geschichte eingehen. Als Expertin oder Experten wiederum bezeichnet man Personen, die in einem bestimmten Gebiet eine sehr gut organisierte und reichhaltige Wissensbasis erworben haben, die ihr Wissen flexibel anwenden können und die neues Wissen leicht und schnell hinzu lernen.

Hochbegabung wird also seltener über herausragende Leistungen definiert oder über einen großen Reichtum an Wissen und Kenntnissen, sondern vielmehr als ein geistiges Potential für die Entwicklung solcher Leistungen und Kenntnisse.

Unter einer intellektuellen Hochbegabung wird häufig eine besonders hohe Ausprägung von Intelligenz verstanden. Üblicherweise wird von einer Hochbegabung ab einem Intelligenzquotienten (IQ) von 130 ausgegangen. Verwendet man dieses Kriterium für Hochbegabung, so kommt sie relativ selten vor: Nur etwa zwei von 100 Kindern (exakt 2,17 %) haben einen IQ von 130 oder höher.

In manchen Zusammenhängen, zum Beispiel bei der Auswahl von Kindern und Jugendlichen für bestimmte Begabtenförderprogramme, wird intellektuelle Hochbegabung nicht allein über eine hohe Intelligenz, sondern zusätzlich über weitere Begabungsaspekte oder Kriterien definiert. Das können zum Beispiel herausragende Schulleistungen, eine hohe Motivation oder eine außergewöhnliche Kreativität sein. Manchmal werden die verschiedenen Kriterien so verstanden, dass sie sich gegenseitig kompensieren können. Das heißt zum Beispiel, dass eine besonders große Leistungsmotivation eine nicht ganz so hohe Intelligenz ausgleichen könnte. In anderen Fällen wird vorausgesetzt, dass alle erforderlichen Begabungsaspekte stark ausgeprägt sind, individuelle relative Schwächen können dann nicht durch besondere Stärken in anderen Bereichen ausgeglichen werden. Da diese Kriterien in verschiedenen Kontexten ganz unterschiedlich definiert sein können, kann man bei dieser Art der Definition von Hochbegabung nicht genau sagen, wie viele Kinder und Jugendliche hochbegabt sind.

 

Quelle: KARG-Stiftung

 

Umfassende Informationen zum Thema Hochbegabung - von der Deinition über Diagnostik bis zur Förderung und Beratung - finden Sie in der unten zum Download angebotenen Broschüre der Karg-Stiftung sowie auf dem KARG Fachportal Hochbegabung.

 



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