Kissenlandschaft und Kissenwerkstatt

Ein Bewegungskonzept für den Krippenalltag

Inhaltsverzeichnis

  1. Projekt Kissen-Werkstatt
  2. Wirkfaktoren und Förderaspekte
  3. Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Spielideen
  4. Literatur

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Ko-Autorin: Susanne Waller


In diesem Beitrag wird ein Bewegungs- und Wahrnehmungskonzept für den Krippenbereich vorgestellt, das von der Idee der Bewegungsbaustelle (Miedzinki) und der Sensorischen Integration (Ayers) sowie dem nicht direktiven psychomotorischen Förderansatz (Volkamer/Zimmer) ausgeht. In dieser Gemengelage kann es sowohl Teil des Raumkonzeptes und Grundlage zur ganzheitlichen Entwicklungsförderung der Krippenkinder als auch Bestandteil des pädagogischen Konzeptes der Einrichtung sein.

Die dafür erforderlichen und selbsthergestellten Materialien wurden über einen langen Zeitraum in der psychomotorisch therapeutischen Arbeit mit zwei bis zwölfjährigen Kindern erprobt und angewandt, bei denen sich Probleme in ihrer Bewegung und Wahrnehmung und oft auch im Verhalten zeigten. Die selbsthergestellten weichen, am Boden liegenden, Materialien ermöglichten ein intensives Spielen (Aucouturier 1998). Im gemeinsamen Dialog zwischen Therapeutin und den Kindern konnte so ein umfangreiches neues Spielrepertoire gesammelt werden. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit diesen Materialien werden sie seit zwei Jahren in der Krippe eines Familienzentrums eingesetzt und erprobt.

Im Folgenden wird kurz der theoretische Hintergrund des Konzeptes sowie ein Beispiel der praktischen Umsetzung vorgestellt. Bisherige Beobachtungen und Erfahrungen der ErzieherInnen mit dieser Form der Spiel- Wahrnehmungs- und Bewegungsmöglichkeiten in der Krippe der KiTa Christ-König in Lingen schließen daran an.

Bewegungsbaustelle und Sensorische Integration

Der Sportpädagoge K. Miedzinski (1980, 1990, 2008) entwickelte vor dreißig Jahren in Anlehnung an den Baukasten Fröbels Materialien und Gegenstände, die  vor allem zum großräumigen Bewegen, Spielen, Bauen und Konstruieren anregen (z.B. Bretter, Holzkästen, Reifen, Styroporquader, Drainagerohre, Matratzen, Wackelbretter etc.) während die Sensorische Integration Jean Ayers (1980) u.a. mit unterschiedlich gefüllten Kissen ganzkörperliche Sinnesanregungen vor allem für die Basissinne (Haut-, Gleichgewichts- und Tiefenwahrnehmung) ermöglichen sollte. Beide Konzepte sind inzwischen sowohl in der Psychomotorik, im Vorschul- und auch immer mehr im Primarbereich etabliert. Materialien beider Konzepte wurden anfangs selbst hergestellt, sind heute aber kommerziell vermarktet und bei diversen Händlern zu erwerben.



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