Gender-Mainstreaming

Gender-Mainstreaming

Aus der Genderforschung ist bekannt: Weibliche und männliche Geschlechtsidentität ist kein angeborenes Phänomen. Vielmehr erwerben Kinder ihre Geschlechterrolle durch Bildung, Erziehung und Sozialisation. Gender-MainstreamingGender-Mainstreaming|||||Gender-Mainstreaming beleuchtet die Aspekte der erworbenen Geschlechtsidentität im Hinblick auf Chancengleichheit. Gender-Mainstreaming fungiert als Strategie um auf verschiedenen Ebenen, wie Politik, Administration und  in gesellschaftlichen Prozesse  Chancengleichheit für die Geschlechter zu erreichen.  beleuchtet diese Aspekte im Hinblick auf Chancengleichheit - und setzt bereits in der Kindertagesstätte an. Der folgende Beitrag basiert auf der Broschüre "Bildung in Kindertagesstätten", herausgegeben 2001 von der Leuphana Universität Lüneburg, Institut für Sozialpädagogik in Zusammenerabeit mit ver.di-Bundesfachgruppe Sozial,- Kinder- und Jugendhilfe. Im Link können Sie die gesamte Broschüre einsehen für weitere Aspekte der Bildungsdiskussion in KiTas.

Gender-Mainstreaming ist eine Strategie, um in allen politischen, administrativen und gesellschaftlichen Prozessen Chancengleichheit für die Geschlechter zu erreichen. Sie gilt für alle politisch handelnden Institutionen, demnach auch für Schule sowie öffentliche und freie Träger der Wohlfahrtspflege.

Hier ist das Ziel, für Kindertagesstätten interne und nach außen gerichtete Prozesse daraufhin zu analysieren, wie Mädchen und Jungen beziehungsweise Männer und Frauen an diesen Prozessen beteiligt sind und davon betroffen sind. Gender-Mainstreaming umfasst die Reorganisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluation von Entscheidungsprozessen in allen Politikbereichen und Arbeitsfeldern einer Organisation. Gender-Mainstreaming bezieht in alle Entscheidungsprozesse die Perspektive des Geschlechterverhältnisses ein und nutzt diese für die Gleichstellung der Geschlechter.

Die Geschlechterforschung hat schon länger erkannt, dass „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ keine angeborenen Attribute sind, sondern Mädchen und Jungen bestimmte Verhaltensweisen durch Bildung, Erziehung und Sozialisation erwerben. Diese bekannten, vereinfachten Beispiele belegen den Erwarb von Geschlechtsidentität und die damit verbundenen Rollenzuschreibungen:

  • Jungen bekommen von klein auf signalisiert, dass bestimmte Spiele und Verhaltensweisen, die mit „männlichen“ Interessen (Fußball) und Fertigkeiten (Handwerk, Chef-Position) verbunden werden, für sie attraktiv und „normal“ sind.
  • Mädchen bekommen für häusliche Hilfe im KiTa-Alltag nicht das gleiche Lob wie Jungen, sondern es wird oft als vorausgesetzt signalisiert. Typische Spiel-, Verhaltens- und Denkweisen, zum Beispiel Puppenecke und das Nicht-schmutzig-Machen des schönen Kleides, werden ihnen bestätigt und vermittelt.

Kinder sind in der Regel darauf angewiesen, sich diese Denkschemata und Verhaltensweisen anzueignen, um „dazuzugehören“ und nicht als „unnormal“ gesehen zu werden.

Geschlechtsidentität zu vermitteln und sich anzueignen und die daraus resultierenden Folgen für gesellschaftliches Leben und dessen Organisation sind komplex und in vielen Fällen schwer zugänglich. Die Prozesse lassen sich im Spiel, in der Kommunikation, in den Medien, in der Politik, kurz, in allen Facetten des gesellschaftlichen Lebens finden.



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