Lili Droescher (1871-1943)


lillidroescher 150Lili Droescher (Quelle: Ida-Seele-Archiv)Droescher war von 1913 bis 1934 Leiterin des Pestalozzi-Fröbel Hauses I in Berlin, in dem sie bereits seit 1893 als Seminarlehrerin tätig war. In der Diskussion um die Stellung der Kindergärten in der Weimarer Republik setzte sie sich für einen die Familie ergänzenden, weltlichen, unentgeltlichen, nicht nach Klasseninteressen oder Konfessionen getrennten Kindergarten mit einer eingeschränkten Besuchspflicht ein. Pädagogisch eigenständig sollte er so ausgebaut werden, dass alle Kinder zwischen vier und sieben Jahren ohne hinreichende Entwicklungsmöglichkeiten ihn besuchen können. Dem Kindergarten sollte eine Vorbereitungsklasse, deren Besuch obligatorisch sein sollte, angegliedert werden. Im Zusammenhang der Verabschiedung des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes (1922) gehörte sie der Reformbewegung an, die zwischen den Positionen, den Kindergarten nur als eine Nothilfeeinrichtung oder als einen eigenständigen Bildungsauftrag für alle Kinder zu fassen, ausgleichen wollte. Droescher ging es unter Wahrung eines eigenständigen Bildungsauftrages um eine Gleichstellung des Kindergartens mit der Grundschule.

 

 

Literatur

  • Droescher, L. (1919): Der Kindergarten als Unterbau der Einheitsschule. In: Kindergarten 60, 223-235.

 

 

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