Early Excellence Centre - von der englischen Idee bis zur Umsetzung

Das Beispiel Pen Green, Corby

Early Excellence Centres (EEC) sind heutzutage auch in Deutschland nicht mehr fremd. Wie die Entwicklung der Zentren für Kinder und Familien verlief, was sie für Eltern, Kinder, Akteure und Stadtteile bedeuten und wie sie diese verändern, beschreibt der folgende Artikel - auch am Beispiel der EEC Pen Green im englischen Corby.

Early Excellence Centres wurden in den 1990er Jahren in England gegründet, um frühkindliche Erziehung, Bildung und Betreuung mit dem Aspekt der sozialen Unterstützung, gesellschaftlichen Integration und Erwachsenenbildung zu verbinden (vgl. National LiteracyLiteracy|||||Literacy in der frühen Kindheit und im Übergang zur Schule ist ein
Sammelbegriff für kindliche Erfahrungen und Kompetenzen rund um Buch-,
Erzähl-, Reim-und Schriftkultur
Trust 2009). Grundlage dafür war das nationale Programm "SecureStart" mit der Aussage, dass „jedes Kind wichtig ist“ (every child matters) sowie eine weiter gefasste Regierungsstrategie. Diese sollte den Bildungsstandard erhöhen, Jungen und Mädchen mehr Möglichkeiten eröffnen, Familien unterstützen, soziale Ausgrenzung vermindern, die Gesundheit im Land stärken und Kinderarmut bekämpfen (vgl. Betram 2000-2001, S. 24). Somit sind und waren die EEC ganz klar eingebettet in die Aktionsprogramme der Regierung zum Ausbau der frühkindlichen Bildungssysteme. Der englischen Regierung ist und war es ein übergreifendes Anliegen, den Aufbau eines Netzwerkes zu fördern, das sowohl als Katalysator für eine Weiterentwicklung dient als auch als Innovation in diesem Bereich und dabei positiv auf die Region und ihr Umfeld ausstrahlt (vgl. Hebenstreit-Müller 2004, S. 16)

Der Name EEC sollte vermitteln, dass jedes Kind das Potential zu exzellenten Leistungen hat, es stark und kraftvoll ist und verbunden mit Erwachsenen und anderen Kindern gesehen wird: Dadurch wird ein positiver, stärkenorientierter Blick auf die Jungen und Mädchen deutlich. Fachpolitisch beschreibt der Early-Excellence-Ansatz eine Strategie der Verknüpfung von Praxis, Ausbildung und Forschung mit der These, dass Neuerungen nur dann nachhaltig sind, wenn Entwicklungen an einem Punkt im Zusammenhang mit einer Qualitätsverbesserung des gesamten Frühpädagogik-Feldes gesehen werden.

Grundsatz ist in den EECs, dass Mütter und Väter in den Prozess der Entwicklung ihrer Kinder einbezogen werden: Dieses Prinzip war unter anderem Resultat eines ähnlichen Programms (Head Start) in den USA. Dort wurde deutlich, dass die Jungen und Mädchen umso mehr von den Programmen profitierten, desto mehr Eltern im Programm mitarbeiteten. Dabei handelt es sich aber nicht um den im Alltag gebräuchlichen Begriff der „Elternarbeit“, sondern um ein Wertschätzen der Familie als Experte für die eigenen Kinder und um eine Integration vielfältiger Unterstützungsangebote wie:

  • Angebote frühkindlicher Betreuung mit hohem Qualitätsstandard
  • Einbeziehung der Mütter und Väter in die Bildungsprozesse ihrer Söhne und Töchter
  • Familienunterstützende Angebote
  • Erwachsenenbildungs- und arbeitsmarktbezogene Angebote
  • Fort- und Weiterbildung sowie Forschung
  • Lokale Gesundheitsdienste

Eine weitere Grundlage des EEC-Konzeptes ist die praxisnahe Erforschung der Bedingungen kindlicher Entwicklung. Statt der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf die Praxis der Elementarerziehung geht es darum, dass Praxis in der Erziehung, Betreuung und Bildung zur Forschung werden kann und eine Einheit bildet. Außerdem spielen die Organisationsstruktur, beispielsweise innerbetriebliche Kommunikation, sowie Weiterbildungen eine wichtige Rolle. MitarbeiterInnen bilden eine „Lerngemeinschaft“ und fokussieren das Positive, Kompetenzen und Fähigkeiten auch untereinander, um im ganzen EEC eine Kultur der Wertschätzung zu etablieren.

In verschiedenen Ländern wie in Australien (Südaustralien und Queensland), Griechenland, Neuseeland, Portugal und den USA (Maryland) werden zurzeit ähnliche EEC-Konzepte erprobt. In Deutschland gibt es nach dem Pilot-Programm des PestalozziPestalozzi||||| Johann Heinrich Pestalozzi`s (1746 - 1827) pädagogisches Ziel war es eine ganzheitliche Volksbildung zu erreichen, und die Menschen in ihrem selbstständigen und kooperativen Wirken in einem demokratischen Gemeinwesen zu stärken. Er legte Wert auf eine harmonische und ganzheitliche Förderung von Kindern in Bezug auf intellektulle, sittlich-religiöse und handwerkliche Fähigkeiten. Grundidee ist dabei, ähnlich wie in der Montessori-Pädagogik, dass die Menschen die Fähigkeit entwickeln, sich selbst zu helfen.   -Fröbel-Hauses in Berlin bereits weitere Entwicklungen und Initiativen (vgl. Verein Early Excellence – Zentrum für Kinder und ihre Familien e. V. 2009). Eines der ersten und am weitesten entwickelten Centres ist das ursprüngliche EEC Pen Green in Corby, England.

Early Excellence Centre Pen Green in England

In den 50er Jahren bezeichnete die Presse Corby noch als Stadt, in der Milch und Honig fließt, da es lukrativ für Stahlarbeiter war, die aus Schottland und Osteuropa einwanderten. Als die Stahlproduktion 1982 zusammenbrach, brach auch die Infrastruktur der Stadt zusammen. Arbeitslosigkeit und Begriffe wie „Gebiete mit erhöhtem Bildungsbedarf oder „sozial benachteiligtes Gebiet“ kennzeichneten die Stadt. 1983 wurde dann unter anderem von Margy Whalley ein integriertes Zentrum in der Pen Green Lane eingerichtet mit dem Leitsatz, dass es in jeder kleinen Gemeinde eine Dienstleistungseinrichtung für Kinder und ihre Familien geben sollte (vgl. Whalley 2007, S. 30). Diese bildete den Anfang des heutigen EEC Pen Green in Corby.

Die pädagogische Orientierung in Pen Green basiert darauf, dass das Kind aus sich heraus lernen will. Dabei nimmt das „freie Spiel“ als selbständige aktive Tätigkeit des Kindes einen zentralen Platz ein, denn man nimmt an, dass Jungen und Mädchen sich bei einer engagierten, ausgeglichenen Tätigkeit bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten bewegen und sich dadurch weiter entwickeln. Deshalb dürfen die Kinder frei entscheiden was, womit und mit wem sie spielen wollen, aber auch wie lange und in welchem Bereich. Die Fachkräfte in Pen Green betrachten die Jungen und Mädchen mit einem stärkenorientierten Blick: Somit kann jedes Individuum sich im eigenen Tempo entwickeln, durch intensive Beobachtung werden individuelle Kompetenzen erkannt und unterstützt.

Des Weiteren werden die ErzieherInnen in Pen Green als „Family Worker“ bezeichnet, was bereits in der Benennung die Prioritäten andeutet. In Pen Green betreut jeder Family Worker 8 bis 10 Kinder und deren Familien. Die Öffnungszeiten reichen (neben individuellen Absprachen) von 8.15 bis 16 Uhr, wobei die Zeit von 16 bis 17 Uhr den MitarbeiterInnen der Vorbereitung des nächsten Tages oder Nachbereitung dient, in der sie täglich verschiedene Dokumentationen erstellen. Darunter fallen die Aufzeichnungen zu den Beobachtungen der Kinder.

Beobachtungen (nach Susan Isaacs) werden als Grundlage für die individuelle Förderung der Bildungsprozesse genutzt. In Dokumentationen bilden sie eine Basis für die gemeinsame Arbeit mit den Müttern und Vätern. Täglich werden zwei Kinder ausgewählt und von allen MitarbeiterInnen beobachtet, eventuell mit Videoaufnahmen und Notizen, die am Ende des Tages ausgetauscht werden. Am Ende der Woche versucht das Fachkräfte-Team gemeinsam Folgendes herauszufinden (vgl. Hebenstreit-Müller 2004, S. 19):

  • Wo steht das Kind?
  • Welche besondere Aufmerksamkeit benötigt es?
  • Welche Ziele können für die weitere pädagogische Arbeit mit dem Kind abgeleitet werden
  • Welche möglichen Handlungsansätze ergeben sich daraus?

Gekoppelt werden diese Reflexionsfragen mit der Ausgangsfrage: Kann aus der Beobachtung eine aktuelle Aktivität abgeleitet werden, so dass neue Anregungen für eine Weiterentwicklung angeboten werden können? Die Dokumentationen sind in Ordnern jederzeit für die Eltern einsehbar und werden bei persönlichen Gesprächen herangezogen. Dabei wird die Zeit für Entwicklungsgespräche, das Herstellen von Entwicklungsbüchern, Organisation und Leiten von Elterngruppen oder Haushaltsbesuche als reguläre Arbeitszeit gewertet.

Die Einrichtung arbeitet mit dem Begriff „Schema“: Dies beschreibt Verhaltensmuster, die Jungen und Mädchen über eine gewisse Zeit ausüben und darin vertieft sind. Nach Ferre Laevers´ Engagiertheitsskala klassifizieren diese Schemata Tätigkeiten wie Einpacken, Einwickeln, Verknüpfen, Transportieren et cetera und bilden somit eine gemeinsame Grundlage, um mit den Eltern zusammen neue individuelle Zusammenhänge beim Kind zu entdecken und zu diskutieren.

Die Einrichtung in Pen Green umfasst unter anderem den Kernbereich „Nursery“, in dem sich zirka 35 bis 40 Jungen und Mädchen befinden und dort die Möglichkeit haben sich in folgenden „Areas“ frei zu bewegen:

  • Wasser-Matsch-Bereich
  • Werk-Experimentierbereich
  • Puppenecken-Bereich
  • Bau- und Konstruktionsbereich
  • Kinder-Cafe zum Verzehr von Obst und Snacks
  • Verkleidungsecke
  • „Home corner“ mit Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer
  • Offene Regale mit Materialien

Des Weiteren steht den Kindern eine Wasserlandschaft zur Verfügung, sie können Staffeleien, Pinsel oder andere Materialien benutzen oder sich auch frei mit den Computern beschäftigen. Wie bereits im Konzept der EEC verankert, findet auch hier die Kooperation mit Müttern und Vätern einen besonderen Platz.

 

Kooperation mit Müttern und Vätern

Die Leitsätze „Eltern sind die Experten ihrer Kinder“ und „Starke Kinder brauchen starke Eltern“ zeigen eine grundlegende Einstellung, die Mütter und Väter wertschätzt. Dabei geht es um einen gleichberechtigten, aktiven und respektvollen Dialog mit den Müttern und Vätern, die als „die wichtigsten Erzieher“ ihrer Kinder angesehen werden (s. Hebenstreit-Müller 2004, S. 20). In Pen Green dokumentieren ebenso die Mütter und Väter die Entwicklungsfortschritte der Kinder. Dies wird unter anderem anhand von Fotos, Videos oder Tagebucheintragungen durchgeführt, die auch in Elterngruppen vorgestellt werden können. In angebotenen Maßnahmen werden die Mütter und Väter auf diese Aufgaben vorbereitet. Dazu bietet die Einrichtung Kurse an, wie "Kinderlernen dokumentieren" (Documenting Childrens Learning), "Beteiligung der Eltern am Lernen ihrer Kinder" (PICL- Parents Involved in their Childrens Learning), "Babies und Kleinkinder – Bedürfnis nach Bindung" (Babies and Toddlers – Seeking Relationships) und eine Vielzahl anderer Angebote, welche auf eine Zusammenarbeit in Hinblick auf die frühkindliche Bildung zielen und somit Sprachrohr und Kommunikationsmöglichkeit für eine Zusammenarbeit eröffnen. Hierbei spielt auch eine Reflexion der eigenen Lebensumstände und Rollenverständnis eine Rolle. Da starke Kinder auch starke Eltern brauchen, hält Pen Green eine vielfältige Angebotsstruktur bereit, um Familien in ihrem individuellen Bedarf zu unterstützen. Diese Leistungen werden meistens kostenlos angeboten oder sind gegen einen geringen Beitrag zu erhalten, wie beispielsweise (s. Pen Green Research 2009):

  • Lesekompetenz für erwachsene Anfänger: Englisch-Kurs für Erwachsene
  • Rechenverständnis für erwachsene Anfänger: Mathematik-Kurs
  • Weitere Kurse der Gemeinde für Allgemeinbildung
  • „Bildungstraining“: Zertifizierte Kurse wie Erste Hilfe, Kinderpflege (oftmals von Universitäten anerkannt und unterstützt)
  • Bildungs- und Erziehungskurse der Gemeinde für die Familie: Themen wie Kinderförderung durch Spiel und Musik, Babymassage, Kreatives Spiel im Matsch
  • Gesundheit und Ernährungs-Training: Gesunde Ernährung für Kind und Familie, Yoga und Informationen über spezielle Ernährungsformen, Sportgruppen
  • Technologie und Information: Computer- und Internetkurse für alle Niveaus und Altersstufen
  • Teenage-Eltern: Unterstützung von Teenager-Eltern vor und nach der Geburt, Integration in die Gemeinde
  • Weitere Kreativ-Kurse: Gartendesign und -pflege, Töpfern und andere Fertigkeiten, Tanzen, Gitarrenkurse
  • Rechtsberatung
  • Selbsthilfegruppen „Sexueller Missbrauch“, Selbstbewusstseins-Training

Die Söhne und Töchter können in der Zeit, in der Eltern die Angebote in Anspruch nehmen, in einer anderen Räumlichkeit betreut werden. Das Ziel eines langfristigen Netzwerks und Verbindungen erkennt man daraus, dass 60 Prozent der Mitarbeiter in Pen Green ihre ersten Begegnungen mit der Einrichtung als Mütter und Väter hatten (vgl. Pen Green Research 2009). Im family room werden häufig die ersten Kontakte geknüpft, da in diesem Raum mit eingerichtetem Wohnzimmer und Küche die Möglichkeit besteht, ganz ungezwungen miteinander zu backen, basteln oder beispielsweise zu nähen, und die Bedürfnisse und Erwartungen der Mütter und Väter zu sättigen.

Grundlage bildet eine Lernpartnerschaft zwischen den Familien und den Mitarbeitern mit dem Ziel, das individuelle Kind zu unterstützen. Das verdeutlicht das folgende Zitat einer Mutter (s. Pen Green Research Centre 2009):

“It was great working alongside the staff in this way as it gave us the opportunity to understand each other and the place we had in my child’s learning.”

Übersetzung: “Es war toll an der Seite des Personals zu arbeiten, da wir dadurch die Möglichkeit bekamen, uns gegenseitig besser zu verstehen, auch meine Rolle im Lernprozess meines Kindes“. Die Wertschätzung und Einbeziehung der Mütter und Väter findet sich auch in der Entwicklung einer Forschungsdynamik wieder.

Evaluation und Dokumentation

Das Pen Green Centre sieht sich nicht nur als Praxiseinrichtung, sondern verfügt auch über ein komplettes, angegliedertes Forschungszentrum (Research Base). Eigene Ausbildungsgänge auf Bachelor- und Master-Ebene sowie Kooperationen mit Universitäten machen die Vernetzung von Ausbildung, Praxis und Forschung deutlich. Der Master-Studiengang "Integrierte Förderung für Kinder und Familie" (Integrated Provision for Children and Families) basiert auf einer Kollaboration zwischen Leicester University und dem Pen Green Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum. Ein vorheriger Abschluss in einem sozialpädagogischen Beruf ist Vorraussetzung, um berufsbegleitend einen Masterabschluss in zwei Jahren und neun Monaten zu erreichen. Die Module sind auf einem praxisnahen Forschungsansatz aufgebaut (practitioner research approach), der bewirkt, dass die Studenten in der Praxis selbst forschen und Daten erheben.*

Somit wird die Praxis und das genaue Beobachten von Jungen und Mädchen als Entwicklungsressource genutzt und setzt an den tatsächlichen Lebenslagen der Jungen und Mädchen an. Im Austausch mit der Praxis werden die Ergebnisse reflektiert, Annahmen überprüft und Indikatoren erarbeitet, an denen sich erfolgreiche Arbeit ablesen lässt. Zusätzlich ist das Forschungszentrum ein Ort, an dem sich Eltern und Family Worker treffen können, um ihre Beobachtungen und Erfahrungen über die Kinder auszutauschen. Die Dokumentationen nutzet das Research Centre dabei nicht nur intern oder zur Besprechung mit Müttern und Vätern, sondern veröffentlich diese auch oftmals: In einem kleinen internen Laden im Pen Green Centre sowie im Internet können verschiedenste Veröffentlichungen erworben werden, darunter eine Zusammenstellung der PortfolioPortfolio||||| Ein Portfolio bezeichnet ursprünglich  eine Sammlung von Objekten eines bestimmten Typs. Im  Handlungsfeld frühkindliche Bildung werden Portfolios beispielsweise wie "Ich- .Mappen" für Kinder genutzt um eigene Fortschritte zu dokumentieren. Auch in Studiengängen gibt es Beispiele, wo Portfolios als Prüfungsleistung oder Dokumentation von Entwicklungen zählen können. s der Mitarbeiter, aber auch Übungsbücher für Eltern, um die Beobachtung an ihren Söhnen und Töchtern einzuüben. Da Pen Green vermehrt auch mit Video-Dokumentationen arbeitet, sind auch einige Übungs- und Forschungs-Filme auf DVD erhältlich.

Diese Ansätze lassen sich auch in Deutschland finden. Lesen Sie hier weiter: (folgt)


Management der sozialen Angebotsstrukturen und Partner-Organisatoren

Wie bei der Evaluation deutlich wird, nutzen EECs allgemein und auch in Pen Green vielfältig Kooperationspartner und betrachten dies als Chance. Sie treiben die Zusammenarbeit mit  Universitäten, Grundschulen, aber auch anderen Agenturen voran und initiieren damit einen Prozess, der die Öffnung des Zentrums bewirkt: „They may help in a number of ways in the realisation of the integrated services“ - Diese Partner sehen EECs als Hilfe in der Angebotsstruktur (s. Betram 2000-2001, S. 44). Sie umfassen Personal, alternative Unterbringungen, zusätzliche Dienste, Ressourcen, Unterstützung, Information oder finanzielle Hilfen. So kommen beispielsweise Sport- oder Tanztrainer in die Einrichtung, sie bieten eine Sporthalle an,  Töpferkurs finden in der lokalen Werkstatt statt.

Weitere genannte Partner sind unter anderem (vgl. Betram 2000-2001, S. 33):

  • Local Education Authority, in etwa gleichzusetzen mit der örtlichen Bildungsbehörde
  • Gemeindebehörde
  • Careers Services, ähnlich der Agentur für Arbeit
  • Health Insurance, die Sozialversicherung
  • Krankenkassen
  • Local Social Services, also lokale soziale Dienstleistungen
  • Polizeistationen

Dass diese breite Vernetzung und Organisation der lokalen Ressourcen eine neue Management- und Leitungskompemtenz fordert, wurde auch in der Evaluation deutlich (s. Betram 2000-2001, S. 47):

"The impact of EEC designation meant that some had to quickly adjust their role from being hands-on carers and educators of young children, families and communities to a more removed role as managers of rapidly expanding services, roles which in some cases were outside their previous professional experience.”

Übersetzung: Die Gestaltung des EEC bedeutete für die Akteure, kurzfristig ihre Rolle zu verändern: Von vorher hauptsächlich erziehenden, bildenden und betreuenden Aufgaben kamen neue Aufgaben auf sie zu, wie das Managen der expandierenden Angebote, die ursprünglich nicht zu ihrem Erfahrungsfeld gehörten.

Die Forderung nach gezielten Weiterqualifizierungen wurde laut, besonders in den Bereichen des Sozialmanagements wie Finanzmanagement, Integrationsarbeit, Teamarbeit, Datenverarbeitung, Evaluation, Umgang mit Veränderungen (change management) und weitere. Die Einführung eines Qualifizierungskurses mit dem Titel "Führung und Management" (leadership and management) schätzten die Betroffenen sehr hoch. Sie setzen sich in ihrer praktischen Arbeit selbstständig für eine Weiterqualifizierung ein, um den speziellen Anforderungen gerecht zu werden.

Diese wurden den aktuellen Bedingungen der Handlungspraxis der Beteiligten angepasst und führten zu einer praktischen Weiterentwicklung. Es fand damit eine Weiterbildung statt, die aus den Veränderungsbedürfnissen und der Initiative der Akteure selbst entstand - statt eines beliebigen Themas, das von außen momentan als wichtig erachtet wurde und die Handlungspraxis wenig verändert.

Inzwischen gibt es in Deutschland Entwicklungen und Bestrebungen, die den Grundsätzen der Early Excellence Centre ähnlich sind und in verschiedenen Eirnichtungen ausgestaltet werden.

Lesen Sie dazu auch den Artikel Auf dem Weg zum Familienzentrum