Immer mehr freie Träger

Im Jahr 2015 arbeiten bundesweit rund 642.300 Personen in einer Kindertageseinrichtung. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl aller Beschäftigten in diesem Arbeitsfeld um 5%, seit 2006 um 55% gestiegen. 86% der Beschäftigten (rund 550.000) sind pädagogische Fachkräfte und Leitungen.
Dies zeigt fachkraeftebarometer.de, eine Website der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFFWiFF|||||WiFF ist ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Robert Bosch Stiftung und des Deutschen Jugendinstituts e.V. Die drei Partner setzen sich dafür ein, im frühpädagogischen Weiterbildungssystem in Deutschland mehr Transparenz herzustellen, die Qualität der Angebote zu sichern und anschlussfähige Bildungswege zu fördern.), die Informationen über die Entwicklung von Personal, Arbeitsmarkt, Erwerbssituation sowie Qualifizierung in der Frühpädagogik bereitstellt.

1512 Beschaeftigte in Kitas
Die meisten Beschäftigten wurden in Westdeutschland eingestellt
Das Personalwachstum zwischen 2006 und 2015 fiel in den westlichen Bundesländern (+58%) deutlich stärker aus als in den östlichen (+39%). Im Westen war der prozentuale Anstieg in Bayern (+78%), Baden-Württemberg (72%) und Schleswig-Holstein (+62%) am größten. Im Osten ist Berlin Spitzenreiter (+63%), dicht gefolgt von Sachsen und Brandenburg mit jeweils 44% mehr Beschäftigten als 2006. Trotz dieser positiven Personalentwicklung in den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Beschäftigten in den östlichen Ländern (ohne Berlin) im Vergleich zu 1990/91 um rund 34% verringert.

Öffentliche Träger verlieren als Arbeitgeber an Bedeutung
Öffentliche Träger beschäftigen 2015 nur noch knapp ein Drittel des gesamten Personals. Ihr Anteil sinkt zugunsten der freien Träger. Diese lassen sich in freigemeinnützige und privatgewerbliche Träger einteilen. Der Personalanteil bei den freigemeinnützigen, bestehend aus den konfessionellen und nicht-konfessionellen Wohlfahrtsverbänden, hat sich bundesweit auf zwei Drittel vergrößert. Die privatgewerblichen Träger haben zwar prozentual stark zugelegt, ihr quantitativer Stellenwert ist jedoch in den meisten Ländern nach wie vor gering: Sie haben im Jahr 2015 bundesweit einen Personalanteil von 2,4%. Eine Ausnahme bildet Hamburg, wo rund 12% aller Beschäftigten bei einem privatgewerblichen Träger arbeiten.

Konfessionelle Träger vor allem im Westen stark vertreten
Unter den freigemeinnützigen Trägern verfügen vor allem die konfessionellen Wohlfahrtsverbände über erhebliche Personalkapazitäten: Der Deutsche Caritasverband und andere katholische Träger beschäftigen im Jahr 2015 rund 116.300 Personen, gefolgt von der Diakonie und weiteren evangelischen Trägern mit rund 100.600 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Damit gelten für mehr als ein Drittel aller Beschäftigten kirchenrechtliche Dienstordnungen. Hier gibt es jedoch starke Ost-West-Unterschiede: Während in Ostdeutschland zum Beispiel bei den katholischen Trägern nur rund 2% aller Beschäftigten tätig sind, liegt der entsprechende Personalanteil in Westdeutschland bei rund 23%.

Über fachkraeftebarometer.de
Das Fachkräftebarometer Frühe Bildung liefert auf Basis der amtlichen Statistik ausführliche Informationen über Personal, Arbeitsmarkt, Erwerbssituation sowie Qualifizierung in der Frühpädagogik. Als Print-Publikation wurde es im November 2014 erstmals veröffentlicht. Das Beobachtungs- und Analyseinstrument wird etwa alle zwei Jahre erscheinen. Die Website fachkraeftebarometer.de präsentiert neben ausgewählten Bundestrends die Entwicklungen in den Ländern. Darüber hinaus wird jeden Monat eine aktuelle Zahl vorgestellt, die die Analysen des Fachkräftebarometers Frühe Bildung fortschreibt.

Quelle: Presseinfo wiff