Bildungsgewerkschaft zur dritten Runde der Verhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen


Offenbar wollen die Arbeitgeber den Erzieher-Beruf nicht aufwerten, stellte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nach der dritten Verhandlungsrunde für den Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) am Donnerstag in Düsseldorf fest.


Die Vorschläge der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) bezeichnete Norbert Hocke, für Jugendhilfe und Sozialarbeit verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied und Mitglied der Verhandlungskommission, als "Ablenkungsmanöver", das nicht zielführend sei: "Deshalb erwarten wir jetzt endlich ein Angebot der Arbeitgeber zu der Höhergruppierungsforderung der Gewerkschaften. Bisher liegt kein Angebot für eine deutlich bessere Bezahlung der Erzieherinnen und Erzieher auf dem Tisch." Zum nächsten Verhandlungstermin müsse die VKA ein deutliches Signal zur Aufwertung der SuE-Berufe setzen. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes verhandeln mit den Arbeitgebern seit Ende Februar über den Eingruppierungstarifvertrag für die kommunalen Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst.


"Die gesellschaftlichen Erwartungen an diese Berufsgruppe sind in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Damit sind auch die Anforderungen an Qualifikation und Arbeit der Beschäftigten in den Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen gestiegen. Diese Entwicklung muss sich endlich in einer deutlich besseren Bezahlung der Kolleginnen und Kollegen widerspiegeln. Dazu gehört auch, dass neue Berufsgruppen wie Kindheitspädagogen und Schulsozialarbeiter entsprechend eingruppiert werden", betonte Hocke.


Vor der dritten Verhandlungsrunde hatten sich noch einmal mehrere zehntausend Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Kommunen, insbesondere Erzieherinnen und Erzieher, an den Warnstreiks der Gewerkschaften beteiligt. Hocke kündigte für die nächsten Tage weitere Warnstreiks an.


Hintergrundinfo:

Die Forderungen der Gewerkschaften haben ein Gesamtvolumen, nach dem die Gehälter der Beschäftigten im Durchschnitt um zehn Prozent steigen. Die Gewerkschaften hatten die Entgeltordnung (EGO) für den SuE zum Jahreswechsel 2014/15 gekündigt. Die Verhandlungen werden am 16. April in Hannover und am 20./21. April in Offenbach fortgesetzt.


Aktuelle Informationen zu den Verhandlungen, den Forderungen der GEW und Aktionen der Beschäftigten finden Sie auf der GEW-Website unter www.gew.de/EGO.

 

Quelle: GEW