Niedersachsens Kultusministerin Juli Hamburg hat Stellung zu dem am Wochenende vorgelegten Gutachten „Basale Kompetenzen vermitteln – Bildungschancen sichern.“ der der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK bezogen. Das Gutachten mahnt weitreichende Veränderungen im Grundschulbereich, aber auch in der frühkindlichen Bildung an (siehe hier: Gutachten: Basale Kompetenzen vermitteln – Bildungschancen sichern).


Kultusministerin Hamburg sagt zum SWK-Gutachten: „Die SWK liefert in ihrem Gutachten erfreulich konkrete Vorschläge zu einer Verbesserung der Lage. Dafür bedanke ich mich ausdrücklich. Das bedeutet selbstverständlich einen großen Berg an Hausaufgaben für die Länder. Auch in Niedersachsen gibt es erheblichen Handlungsbedarf. Dabei dürfen wir jetzt aber nicht in Aktionismus verfallen. Dem komplexen und vielschichtigen Problem des schleichenden Kompetenzverlustes, das durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde, muss mit einem Maßnahmenbündel begegnet werden. Sowohl in der Kita, als auch in der Grundschule sind Maßnahmen unerlässlich.

"Erkenntnisdefizit in der KiTa zur Diagnostik"

Insbesondere in der Kita haben wir ein Erkenntnisdefizit, was eine Debatte über kindgerechte frühe Diagnostik erfordert, um gezielter fördern zu können. Auch in der Grundschule werden wir über Fragen der Diagnostik, Evaluation und Monitoring sprechen müssen. Fest steht bereits jetzt, dass Niedersachsen plant die Stundentafel auszuweiten, damit mehr Fachunterricht in Deutsch und Mathe erteilt werden kann. Wichtig ist bei alledem, dass soziale Kompetenzen und soziales Lernen nicht gegen die Vermittlung von Kernkompetenzen ausgespielt werden darf, sie gehören untrennbar zusammen.

Wir werden in Niedersachsen und auch auf der KMK zeitnah einen Prozess für nachhaltig wirksame Maßnahmen beginnen. Dafür werden wir mit den Verbänden und Gewerkschaften sowie Elternvertretungen in den Austausch gehen. Zudem freue ich mich, dass im Februar 2023 das IQB zu uns kommt, um über die spezifische Lage in Niedersachsen zu referieren und zielgenaue Handlungsoptionen vorzuschlagen. Gerade vor dem Hintergrund des bestehenden Fachkräftemangels muss die Wahl der zu ergreifenden Maßnahmen mit Bedacht erfolgen."

Quelle: Presseinfo MK Niedersachsen