Die Bundesregierung will kleine Kinder mit sprachlichem Förderbedarf besser unterstützen. Mit der Initiative "Offensive Frühe Chancen" stellt der Bund von 2011 bis 2014 rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, um bis zu 4.000 Einrichtungen - insbesondere in sozialen Brennpunkten - zu "Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration" auszubauen.

"Sprache ist entscheidend: Für Erfolg in der Schule und im Beruf, für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, für die Integration in die Gemeinschaft", erklärt Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. "Wichtig ist, dass wir mit der Förderung so früh wie möglich anfangen. Je früher der kleine Ali, der kleine Max und die kleine Mia in allen Sinnen des Wortes 'die gleiche Sprache sprechen' umso besser. Unsere Initiative richtet sich deshalb vor allem an Kinder unter drei Jahren, die Hilfe bei ihrer sprachlichen Entwicklung brauchen. Wir verbessern die Betreuungsrelation und stellen sicher, dass die Kinder in einem Alter unterstützt werden, wo Förderung besonders effektiv ist."

25.000 Euro pro Jahr für beteiligte KiTas

Jede der beteiligten Einrichtungen erhält pro Jahr 25.000 Euro aus Bundesmitteln, um damit eine Halbtagesstelle für zusätzliches, besonders qualifiziertes Fachpersonal zur Sprachförderung insbesondere von unter 3-Jährigen einzurichten. Eine Kofinanzierung ist nicht erforderlich.

Kindertageseinrichtungen können sich bis zum 15. Dezember 2010  als "Schwerpunkt-Kita Sprache & Integration" bewerben. Teilnehmer an dem Programm müssen dabei folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • In der Einrichtung müssen auch Kinder unter drei Jahren betreut werden.
  • Die Einrichtung wird von mindestens 40 Kindern besucht. Kleinere
  • Einrichtungen können sich zusammenschließen. Der Verbund muss mindestens 80
  • öffentlich geförderte Plätze umfassen.
  • Die Einrichtung wird von einer überdurchschnittlichen Zahl von Kindern mit
  • einem potentiell hohen Sprachförderbedarf besucht.

Zur Vergabe der Förderung schließt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Kooperationsvereinbarung mit den Bundesländern. Die Länder können so gemeinsam mit dem Bund die Fördermittel dorthin lenken, wo der Bedarf am größten ist.

Niedersachsen begrüßt Bundes-Offensive

Niedersachsens Sozial- und Integrationsministerin Aygül Özkan und Kultusminister Bernd Althusmann begrüßen den Plan der Bundesregierung, Kinder mit sprachlichem Förderbedarf besser zu unterstützen. „Der Bund setzt genau dort an, wo wir in Niedersachsen als erstes Bundesland den Schwerpunkt gesetzt haben - bei der frühkindlichen Sprachförderung. Je früher wir beginnen, desto weniger müssen wir in der späteren Schullaufbahn reparieren", sagt Aygül Özkan.
Althusmann: „Jeder Euro, der in die Sprachförderung gesteckt wird, ist gut angelegt. Denn Sprache ist der Schlüssel für Bildung und Integration. Je früher Kinder gefördert werden, desto effektiver ist das Resultat. Wenn alle Kinder bei Schuleintritt die deutsche Sprache beherrschen, haben auch alle die gleiche Chance. Nur so können alle Kinder im Bildungssystem Erfolg haben."
 

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Weitere Informationen finden Sie unter www.fruehe-chancen.de.

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend / Niedersächsisches Sozialministerium