Bohnenkamp-Stiftung unterstützt bewegungsorientierte Sprachförderung mit 200.000 Euro: 50 Kitas beteiligen sich.

Sprachförderung in Kindergärten steht bundesweit ganz oben auf der Prioritätsliste der Bildungspolitik. In vielen Bundesländern wurde jedoch festgestellt, dass die bestehenden Fördermaßnahmen bei vielen Kindern zu spät ansetzen und vor allem zu wenig effektiv sind. Die Beherrschung der deutsche Sprache hat sich als eine der wesentlichen Schlüsselkompetenzen für Bildung herausgestellt. Das gilt insbesondere für Kinder aus Zuwandererfamilien: Die Sprachkompetenz stellt eine entscheidende Hürde in ihrer Bildungskarriere dar.

"Bildung fördern - Alle mitnehmen" - Ihrem Grundsatz folgend unterstützt die in Osnabrück ansässige Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung daher einen vielversprechenden und innovativen neuen Ansatz der Sprachförderung, der besonders Kindern mit Migrationshintergrund helfen soll, ihr sprachliches Potential zu entfalten. Im Rahmen des Forschungsprojektes "Bewegte Sprache - Sprachförderung durch Bewegung" der Universität Osnabrück und des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (Nifbe) werden Erzieherinnen und Erzieher aus rund 50 Kindergärten der Region in regelmäßigen Fortbildungen mit der Kompetenz einer bewegungsorientierten Sprachförderung vertraut gemacht. "Wir sind froh, dass durch die Unterstützung der Bohnenkamp-Stiftung das Projekt in so vielen Einrichtungen in die Praxis umgesetzt wird", erklärt bei einem Pressegespräch in OSnabrück der Vorsitzende des Kuratoriums der Bohnenkamp-Stiftung, Franz-Josef Hillebrandt. "Bildung vermittelt sich vor allem über Sprache, aber auch über das Erleben. In diesem innovativen Sprachförderprogramm kommt beides zusammen. Und weil es im frühkindlichen Alter ansetzt, wird es die Bildungswege der Kinder unterschiedlicher Herkunft sicherlich nachhaltig stärken können", sagt Hillebrandt.

"Wir freuen uns sehr, dass die Bohnenkamp-Stiftung es uns mit der Fördersumme von 200.000 Euro ermöglicht hat, alle interessierten Einrichtungen in das Projekt einzubinden", erklärt Prof. Dr. Renate Zimmer, Direktorin des nifbe und Leiterin des Projekts, im Pressegespräch. "Gerade Bewegungsangebote kommen der kindlichen Freude an Spiel und körperlicher Aktivität entgegen und unterstützen duch ihren natürlichen und auffordernden Charakter die Entwicklung einzelner Sprachkompetenzen" sagte sie und: "Wir nutzen Bewegungsanlässe für eine spielerische, aber doch systematische Sprachförderung aller beteiligten Kinder."

Um die Bewegungsnagebote besser auf die konkreten Bedürfnisse der einzelnen Kinder abstimmen zu können und erzielte Erfolge gemeinsam zu reflektieren, werden Förderstunden in Einrichtungen mit hohem Migrantenanteil von Erzieherinnen und Projekmitabreiterinnen gemeinsam durchgeführt. Sie unterstützen die Kinder darin, die besonderen Herausforderungen zu meistern, denen diese sich beim Erlernen des Deutschen stellen müssen. Bewegung macht den Kindern einfach Spaß - und bietet ihnen Anlässe für bewusstes Hinhören, zum Verbessern ihrer Artikulation oder zum Differenzieren und Erweitern ihres Wortschatzes und ihrer grammatischen Strukturen. "In den Bewegungssituationen spüren die Kinder, was sie mit ihrer Sprache bewirken können. Sie entdecken die freude an der deutschen Sprache!" berichtet eine teilnehmende Erzieherin begeistert.

Neben den Fortbildungsveranstaltungen findet eine intensive wissenschaftliche Begleitung der Kindergärten statt. So wurde zu Beginn des Projekts von den Forscherinnen der Sprachentwicklungsstand der Kinder erhoben, um am Ende der Projektzeit die Wirksamtkeit der bewegungsorientierten Sprachförderung festzustellen.