Das Land Niedersachsen hat für den Übergang zum Regelbetrieb ab dem 22.06. neue Leitlinien und einen aktualisierten Rahmenhygieneplan veröffentlicht. Mit den Leitlinien wird der Einsatz des Personals (z.B. Aufhebung des Fachkraft-Kind-Schlüssels und Einsatz fachfremder Personen in der KiTa) ausgeführt sowie auf den Umgang mit Risikogruppen und Hygieneschutzmaßnahmen näher eingegangen.

Kultusminister Grant-Hendrik Tonne äußert sich in einem Begleitschreiben u.a. wie folgt:

"Unser Ziel ist es, jetzt wieder allen Kindern ein Betreuungsangebot während der üblichen Kernzeiten zu ermöglichen. Damit wird die Notbetreuung und die oft schwierige Abwägung, wer sie nutzen darf, aufgehoben. So entlasten wir viele Eltern, geben aber auch den Kindern die Möglichkeit, endlich wieder ihre Freundinnen und Freunde sowie Erzieherinnen und Erzieher zu sehen. An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders bei Ihnen bedanken. Durch Ihren Einsatz und Ihr oft kreatives Engagement in den zurückliegenden Monaten war es möglich, die außergewöhnliche Notgruppen-Phase zu meistern. Entgegen der lauten und oft schrillen Debatte will ich deutlich sagen, dass Ihre Leistung gesehen, geschätzt und gewürdigt wird.

Mir ist bewusst, dass Sie auch in der nächsten Phase vor großen Herausforderungen stehen. Wir wollen quantitativ auf ein Angebotslevel kommen, das den Angeboten von vor Corona nahekommt, müssen und wollen aber gleichzeitig den Gesundheitsschutz des Personals sicherstellen. Das ist im Alltag einer Kindertageseinrichtung sehr anspruchsvoll und mag in den kommenden Wochen — trotz all ihrer Anstrengungen — noch nicht vollständig gelingen. Vorschulkinder sind auf Zuwendung und körperliche Nähe zu ihren vertrauten Erzieherinnen und Erziehern angewiesen. Trösten, wickeln, Kinder auch mal voneinander trennen — das sind unerlässliche Tätigkeiten in Krippe und Kindergarten. Die Leitlinien und der Hygiene-Plan dienen in diesem Alltag als praxisorientierte Unterstützung, machen die schwierige Gratwanderung aber deutlich.

Tatsache ist, dass es durch den möglichen Ausfall von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Risikogruppen personelle Engpässe geben kann, wenn die Betreuung deutlich ausgeweitet wird. Vor diesem Grund haben wir den Fachkraft-Kind-Schlüssel noch nicht wieder reaktiviert. Wir wissen zudem, dass viele Träger Lösungen finden, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Risikogruppen für die Kindertageseinrichtungen so einzusetzen, dass direkter Kontakt mit den Kindern vermieden wird. Zugleich haben wir die Möglichkeit geschaffen, personelle Unterstützung ohne die sonst erforderlichen Qualifikationen von außen ins Team zu holen. Damit wollen wir an erster Stelle Sie als Einrichtung und als Beschäftigte entlasten. Es ist ein Angebot, keine Pflicht. Mir ist bekannt, dass es hier Vorbehalte gibt. Und die kann ich auch nachvollziehen. Die derzeitige Lage erfordert jedoch Flexibilität in allen Bereichen. Um Kindern Bildung, Erziehung und Betreuung sowie Eltern das Geldverdienen zu ermöglichen, sind Abweichungen von den bekannten Wegen notwendig. Dieser Schritt ist eine übergangsweise Herabsetzung der qualitativen Standards bis zur Wiedereinführung des Regelbetriebs. Wir alle hoffen, dass das Infektionsgeschehen es zulassen wird, so bald wie möglich zu den gewohnten Qualitätsstandards zurückkehren.

Mit dem 22. Juni als Starttermin haben wir Ihnen wie vereinbart die erforderliche Zeit für die Vorbereitung gegeben. Ich wünsche Ihnen bei der Umsetzung gutes Gelingen."


Download Leitlinien ab 22.06.

Download Aktualisierter Rahmenhygienplan


Weitere Infos auf der Seite des Kultusministerium