Wie auch schon andere Bundesländer denkt auch Niedersachsen offenbar über eine frühere Öffnung der KiTas und über entsprechende Lockerungen der Corona-Einschränkungen nach. Niedersachsen Kultusminister Grant-Hendrik Tonne sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Bei einer weiteren Stabilisierung des Infektionsgeschehens kann ich mir gut vorstellen, die Notbetreuung auf mehr als 50 Prozent der Regelgruppengröße hochzufahren oder auch die Einrichtungen mit einem reduzierten Betreuungsangebot frühzeitig wieder zu öffnen.“

Wie die NOZ weiter berichtet, will Tonne Details dazu in den nächsten Tagen mit den KiTa-Trägern prechen. Ziel sei es, die Eltern schnellstmöglich bei der Betreuung zu entlasten und möglichst vielen Kindern regelmäßiges Spielen und Kontakt mit anderen Kindern zu ermöglichen.

In den letzten Wochen und Tagen ist der öffentliche Druck, die KiTas schneller als ursprünglich geplant zu öffnen, immer größer geworden – u.a. auch durch eine medizinische Stellungnahme in diese Richtung (Mediziner plädieren für vollständige Öffnung von KiTas und Schulen). Zuletzt sah sich der bekannte Virologe Christian Drosten, der immer zur Vorsicht bei der Öffnung von KiTas gemahnt hat,  sogar einer verleumnderischen Kampagne der "BILD"-Zeitung ausgesetzt (siehe dazu hier enen Spiegel-Bericht.)

Unsichere Faktenlage

Nach wie vor ist aber die Corona-Infektionsgefährdung von Kindern und durch Kinder nicht abschließend geklärt und ein striktes Einhalten der vorgegebenen Abstands- und Infektionsregeln in der KiTa nicht möglich. Umso wichtiger erscheinen feste und möglichst kleine Gruppen, um Infektionskreise möglichst gering zu halten – dies erfordert aber einen hohen Raum- und Personaleinsatz, mit dem nach aktuellen Berechnungen des DJI (DJI simuliert Kapazitäten für aktuelle KiTa-Öffnungen) nur rund die Hälfte der ursprünglichen Kinder betreut werden können.


Karsten Herrmann