FACHKRÄFTESITUATION, QUALITÄTSENTWICKLUNG UND ATTRAKTIVITÄT DES BERUFS STEHEN IM FOKUS

Für viele Kita-Träger und Kita-Führungskräfte in Deutschland wird 2020 ein Jahr mit immensen Herausforderungen in der Personalgewinnung, dem Qualitätsausbau und der Steigerung des Ansehens und der Wertschätzung des Erzieher/innen-Berufs. Bei einer Kurzbefragung für den Deutschen Kitaverband gaben rund 80 Prozent der befragten Kita-Träger an, dass die Fachkräftesituation die Top-Herausforderung für das Kita-Jahr 2020 bleiben wird. Am zweit- und dritthäufigsten genannt wurden der Ausbau von Qualitätsmaßnahmen (53,66 Prozent) sowie die Steigerung des Ansehens und der Wertschätzung der frühkindlichen Bildung 2020 (45,43 Prozent).

Das ist das Ergebnis einer Kurzbefragung unter rund 350 Kita-Trägern mit insgesamt mehr als 250.000 Betreuungsplätzen täglich, Kita-Geschäftsführer/innen, Führungskräften, ausgewählten Verbandsvertreter/innen sowie Professorinnen und Professoren an deutschen Hochschulen. Die Kurzbefragung führte der 2018 gegründete Deutsche Kitaverband zum Start des neuen Kita-Jahres 2019 durch mit Blick auf 2020.

"Enormer Druck"

„Die Kita-Träger und Führungskräfte stehen momentan unter einem immensen Druck“, so bewertet die Vorsitzende des Deutschen Kitaverbands, Waltraud Weegmann, das Gesamtergebnis der Kurzbefragung. „Denn die Erwartungen vieler Beteiligter ist, dass gerade wegen des „Gute-Kita-Gesetzes“ in Personal- und Qualitätsfragen in den Kitas auch wirklich etwas passiert. „Viele Hebel dafür sind aber über die Jahre nicht bedient worden“, mahnt Waltraud Weegmann. Die Politik habe letztlich zu wenig getan, um beispielsweise den Beruf bei Berufseinsteiger/innen deutlich aufzuwerten oder Qualitätsaspekte voranzubringen. „Die Arbeit mit Kindern ist herausfordernd, keine Frage, aber sie bietet viele Glücksmomente, wenn Kinder mit Erzieherinnen und Erziehern gemeinsam die Welt erkunden.“ Jahrelang habe der Fokus bundesweit beim quantitativen Ausbaugelegen, Qualitätsfragen seien jedoch vielerorts auf der Strecke geblieben. Beispielhaft ließe sich hier die externe Evaluation zur Qualitätsentwicklung anführen, die in den meisten Bundesländern immer noch nicht regelmäßiger Standard sei.

„Wir als Deutscher Kitaverband wissen nicht erst seit unserer Jahresbefragung, wo den Kita-Trägern 2020 der Schuh drückt. Aber wir werden diese Herausforderungen in die Politik tragen, um gemeinsam Qualitätsfragen, gesetzliche Rahmenbedingungen und auch das Berufsbild mit anderer Perspektive mutig neu zu gestalten, ohne dabei unseren Kernauftrag der Bildung, Betreuung und Erziehung aus den Augen zu verlieren“, fasst Waltraud Weegmann die Ergebnisse zusammen. Aus den vielen Gesprächen in unserem Verband, den vielen Anfragen zu unserer Arbeit und auch den freien Kommentaren innerhalb der Kurzbefragung, erfahren wir zudem, dass viele Kita-Träger mit ihren Anliegen kein Gehör finden in der lokalen, regionalen oder überregionalen Politik. „Daher steht unser Arbeitsauftrag für 2020: Der Deutsche Kitaverband wird die Kernanliegen seiner Verbandsarbeit 2020 schwerpunktmäßig in der Bundespolitik sowie auf regionaler Ebene auch mit neuen Landesverbänden forcieren“, sagt Waltraud Weegmann, Vorsitzende des Deutschen Kitaverbands.

Quelle: Deutscher Kitaverband e.V.