Katholischer Kita-Verband fordert frühzeitigeres politisches Engagement.

„Kinder dürfen nicht erst in der Grundschule lernen, dass sie in einer digital vernetzen Welt leben. Sie sind in ihren Familien von Geburt an von digitalen Medien umgeben, sie wachsen in einer Welt auf, zu der auch das Internet gehört. Als früheste Bildungsinstitution müssen Kitas allen Kindern gleichberechtigte Teilhabe und Befähigung ermöglichen. Dazu gehört der Umgang mit dem Tablet so selbstverständlich wie mit Bauklötzen und Fingerfarben“, so Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Verbands katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) – Bundesverband.

Nach Auffassung des Würzburger Domkapitulars steht die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern im Vordergrund, um einen verantwortungsvollen Umgang mit den Anforderungen und Entwicklungen des digitalen Zeitalters in unseren Kindertageseinrichtungen zu gewährleisten. „Auch Ökologie und Wirtschaft sind komplexe Themen, trotzdem werden nachhaltige Entwicklung oder der Umgang mit Geld von den Kita-Teams seit langem kindgerecht vermittelt“, sagt Frank Jansen, Geschäftsführer des KTK-Bundesverbandes. „Der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Kindertageseinrichtungen muss jetzt mit Blick auf die Möglichkeiten und Herausforderungen des digitalen Zeitalters weiterentwickelt werden.“ Damit es gelingt, altersspezifische, lebensweltorientierte und entwicklungspsychologisch kluge Modelle zu entwickeln, müssen die Einrichtungen auch von politischer Seite für ihre Arbeit im digitalen Zeitalter entsprechend unterstützt werden. D azu gehören ein sinnvoller Fachkraft-Kind-Schlüssel, die Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte und eine angemessene Ausstattung der Einrichtungen. Notwendig ist ebenso die Weiterentwicklung gesetzlicher Rahmenbedingungen zum Datenschutz und zur Kennzeichnung kindgerechter Angebote, betont Clemens Bieber.

Im Koalitionsvertrag (Kapitel IV) haben sich CDU/CSU und SPD darauf verständigt, „Schülerinnen und Schüler besser auf das Leben und Arbeiten in der digitalen Welt vorbereiten und zugleich das Lernen in der Schule verbessern und modernisieren“ zu wollen. Es darf nicht bei der Beschränkung auf den Bildungsort Schule bleiben, appelliert der Verband. Der Dienst an den heranwachsenden Kindern im Lebensraum der Kita sollte auch im Blick auf den verantwortungsbewussten Umgang mit den Möglichkeiten der digitalen Welt unterstützt werden, unterstreichen Clemens Bieber und Frank Jansen.

Quelle: Pressemeldung des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) vom 27.3.2018