Niedersachsen-Plan für mehr Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen startet zum Schuljahr 2018/2019

Bereits zum neuen Schuljahr 2018/2019 startet das Land Niedersachsen eine Reform der Erzieherausbildung, um mehr junge Frauen und Männer für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen zu gewinnen. Der „Niedersachsen-Plan: Mehr Fachkräfte für die Kita!" sieht mehrere Bausteine vor, wie die Ausweitung des Praxisanteils in der Ausbildung, den schnellstmöglichen Wegfall des Schulgeldes und die Möglichkeit einer Ausbildungsvergütung. Damit wird umgesetzt, was der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne im Dezember 2017 im Landtag angekündigt hatte.

„Je früher Bildung beginnt, desto besser ist das für die weitere Bildungsbiografie unserer Kinder. Insofern kommt unseren Kindertagesstätten auch ein immer wichtigerer Bildungsauftrag zu, den wir aber nur mit ausreichendem und gut ausgebildetem Personal verwirklichen können. Es geht um Klasse und Masse: Wir wollen mehr Interessierte, die engagiert auf hohem pädagogischen Niveau mit den Krippen- und Kindergartenkindern arbeiten. Es kann nicht sein, dass angehende Fachkräfte für die Bildung, Betreuung und Erziehung unserer Kinder während ihrer Ausbildung auch noch Schulgeld aufbringen müssen", sagte Kultusminister Tonne am (heutigen) Donnerstag.

Bausteine des  „Niedersachsen-Plan: Mehr Fachkräfte für die Kita!":


I. Ausbildungszahlen weiter steigern
Das Kultusministerium schafft bis zu 500 zusätzliche Ausbildungsplätze für sozialpädagogische Bildungsgänge an berufsbildenden Schulen! Damit können neue Sozialpädagogische Assistenten/innen, Erzieher/innen, Heilpädagogen/innen ausgebildet werden. Aktuell befinden sich so viele junge Menschen wie nie zuvor in Niedersachsen in einer Ausbildung zum Erzieher bzw. zur Erzieherin (mehr als 14.000).

II. Teilzeit-Variante in der Ausbildung und Vergütung ermöglichen
Niedersachsen wird die Ausbildung zum/zur Sozialpädagogischen Assistenten/in und zum/zur Erzieher/in ab dem neuen Schuljahr auch in Teilzeit ermöglichen. Durch den praktischen Einsatz in den Kindertageseinrichtungen neben der schulischen Ausbildung können die angehenden Sozialpädagogischen Assistenten/innen und Erzieher/innen eine Vergütung von den Trägern erhalten. Die Teilzeit-Variante der Ausbildung wird in Niedersachsen sowohl für den Berufseinstieg als auch für den Quereinstieg umgesetzt.

III. Schulgeldfreiheit umsetzen
Das Niedersächsische Kultusministerium wird für Schüler/innen an Schulen in freier Trägerschaft für den Schulbesuch der Berufsfachschule Sozialpädagogische Assistenz und der Fachschule Sozialpädagogik das Schulgeld übernehmen. Das Schulgeld für die rund 4.400 angehenden Sozialpädagogischen Assistenten/innen und Erzieher/innen summiert sich auf zirka 5 Millionen Euro jährlich. Im Falle einer Berücksichtigung im Haushalt kann die Maßnahme ab 2019 umgesetzt werden.

IV. Quereinstieg erleichtern durch berufliche Vorbildung
Schneller staatlich anerkannte Erzieherin / staatlich anerkannter Erzieher werden: Gesundheits- oder Kinderkrankenpfleger/innen, Heilerziehungspfleger/innen, Logopäden/innen, Ergotherapeuten/innen, Logopäden/innen und Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen können zum neuen Schuljahr in die zweijährige Fachschule Sozialpädagogik aufgenommen werden. Die Ausbildung dieser Professionen wird anerkannt und ermöglicht die Verkürzung der Ausbildung auf zwei statt vier Jahre.

Tonne: „Mit unserem Niedersachsen-Plan für mehr Fachkräfte machen wir die Ausbildung attraktiver und öffnen das Tätigkeitsfeld Kita für weitere, hoch qualifizierte Fachkräfte. Ich bin überzeugt, dass dies ein wichtiger Beitrag ist, um der steigenden Bedeutung der frühkindlichen Bildung und dem steigenden Bedarf an Fachkräften nachkommen zu können."

Quelle: Presseinfo Niedersächsisches Kultusministerium