Kinder bringen Bewegung ins Leben – aber Kinder fordern auch ein Leben voller Bewegung. Ihre Körperlichkeit ist Ausgangspunkt für vielfältige Bildungsprozesse, die ihre Entwicklung nachhaltig beeinflussen. Wege aufzuzeigen, wie diese Prozesse begleitet, unterstützt und angeregt werden können, ist ein Anliegen des 6. Osnabrücker Kongresses, der in Kooperation von Universität Osnabrück und dem nifbe stattfindet.

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In 180 Einzelveranstaltungen werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorgestellt, Bildungskonzepte diskutiert und praktische Anregungen für die Gestaltung von Spiel- und Bewegungsangeboten gegeben. Der Kongress, zu dem sich 2.500 Teilnehmer angemeldet haben, wird unter der Federführung von Prof. Dr. Renate Zimmer organisiert und ist einer der größten dieser Art in Deutschland. Bereits acht Wochen vor Beginn war der Kongress ausgebucht.

Frühkindliche Bildungs- und Entwicklungsprozesse im Fokus

Thematisch stehen in diesem Jahr frühkindliche Bildungs- und Entwicklungsprozesse im Vordergrund, die ganz besonders durch Bewegung und Wahrnehmungstätigkeit des Kindes beeinflusst werden können. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verbindung von Sprache und Bewegung. Hier werden erstmals Ergebnisse von Studien vorgestellt, die die Wirkungen einer bewegungsorientierten Sprachförderung bei Kindern belegen.

»Seit dem letzten Osnabrücker Kongress vor drei Jahren hat die frühkindliche Entwicklung eine ungeahnte öffentliche Aufmerksamkeit erlangt und ist Thema Nummer 1 der Bildungspolitik geworden«, so Tagungsleiterin Prof. Dr. Renate Zimmer. »Frühkindliche Bildung wird bundesweit inzwischen nicht nur als Betreuungsaufgabe, sondern vor allem auch als Bildungschance für alle Kinder gesehen.« In Niedersachsen wurde aus diesem Grund Ende letzten Jahres auch das »Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung« (nifbe) gegründet, dessen Vorsitzende Prof. Dr. Renate Zimmer ist. Als An-Institut der Universität ist im nifbe die Verbindung von Forschung und Praxis das erklärte Ziel.

Neben Vorträgen renommierter Referenten, die neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Frühpädagogik, Neurowissenschaften, Entwicklungspsychologie und Sportwissenschaft aufzeigen, werden in den zahlreichen Seminaren und Workshops Anregungen zur Gestaltung von Bewegungsangeboten mit Kindern gegeben.

Christian Wulff, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, hat erneut die Schirmherrschaft des Kongresses übernommen. »Bildung braucht Bewegung, und Bewegung ist zugleich das Tor zum Lernen«, so Wulff in seinem Grußwort. »Weil Bildung nicht ohne Lernen möglich ist, wird sicherlich auch der 6. Osnabrücker Kongress unmissverständlich deutlich machen, wie entscheidend vielfältige Bewegungserfahrungen und Bewegungsmöglichkeiten für die Lern- und Entwicklungsprozesse unserer Kinder sind.«

Während des Kongresses findet ein »Novitätenmarkt« statt, auf dem unter anderem neue Bewegungsgeräte für Kinder, Fachliteratur und Anregungen für die Gestaltung bewegungsgerechter Räume in Kindergärten und Schulen vorgestellt werden.

Kooperationspartner des Kongresses sind außer dem Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe), die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, die Gemeinde- Unfallversicherungsverband Hannover und Oldenburg, die Landesunfallkasse Niedersachsen sowie die Deutsche Sportjugend und die Deutsche Turnerjugend. Gefördert wird die Tagung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Niedersächsische Sozialministerium und die Techniker Krankenkasse.

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