Das professionelle Selbstverständnis frühpädagogischer Fachkräfte

Inhaltsverzeichnis

  1. Rahmenbedingungen und professionelle Haltung
  2. Drei grundlegende Orientierungen
  3. Fazit

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Der folgende Beitrag ist die überarbeitete und gekürzte Fassung eines Vortrages, den die Autorin beim Bundeskongress "Frühe Chancen - GEMEINSAM für jedes Kind" gehalten hat.

 

Im Rahmen der so genannten Schlüsselstudie (1) wurden u.a. 21 Gruppendiskussionen mit Teams von Kindertageseinrichtungen, Leitungskräften und Trägervertreterinnen in drei deutschen Großstädten, in neuen und alten Bundesländern durchgeführt (vgl. ausführlich Viernickel & Nentwig-Gesemann et al. 2013; Viernickel & Nentwig-Gesemann 2014). Im Zentrum der Gespräche standen die Erfahrungen und Erlebnisse der Befragten: Sie wurden gebeten, von ihrem ganz konkreten Alltag zu berichten; es sollte also möglichst wenig theoretisiert und argumentiert, sondern vor allem erzählt werden.

Die Kernfrage war, wie Fachkräfte in Kitas mit den vielfältigen Anforderungen umgehen, die in den Bildungsprogrammen formuliert werden. Wie realisieren sie ganz konkret im Alltag pädagogische Qualität? Welche handlungsleitenden Orientierungen, welches Wissen, welche Einstellungen und Werthaltungen spielen dabei eine Rolle? Was passiert, wenn schlechte strukturelle Rahmenbedingungen auf hohe und komplexe ProfessionalisierungProfessionalisierung|||||Eine Professionalisierung findet im weiteren Sinne statt wenn die Entwicklung einer privat oder ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeit zu einem  Beruf wird. Im Rahmen der Professionalisierung werden häufig Qualitätsverbesserungen und Standardisierungen erreicht. Professionalisierung bedeutet auch die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession, darunter wird meist ein akademischer Beruf mit hohem Prestige und Anerkennung verstanden.  sanforderungen und -erwartungen treffen? Können Fachkräfte die Bildungsprogramme überhaupt umsetzen und noch weitergehend: Wollen sie dies überhaupt? Teilen sie die pädagogische Philosophie der Programme oder stehen sie vielleicht Anforderungen und Methoden skeptisch gegenüber? Leiden Fachkräfte tatsächlich unter einem Anerkennungsdefizit? Und was wären Bedingungen dafür, dass Fachkräfte und Teams zu einem professionellen Umgang mit (nicht optimalen) Rahmenbedingungen und hohen fachlichen Anforderungen finden und damit Qualität sichern können?

Die Analyse der Gruppendiskussionen eröffnete uns einen Blick in die Kultur der frühpädagogischen Praxis, in Muster des Denkens, Deutens und Handelns.

 



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