Kinderrechte in der Kita im Kontext von Digitalität und Digitalisierung

Inhaltsverzeichnis

  1. Digitale Medien und Kinderrechte im privaten Raum der Familie
  2. Medienbildung und Kinderrechte in der Kindertagesbetreuung
  3. Dimensionen von Medienbildung in der Kita
  4. Gestaltung einer kinderrechtebezogenen Digitalisierung in der Kita: Wer ist dabei gefragt?
  5. Handlungsempfehlungen
  6. Quellenverzeichnis

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Medienbildung und Kinderrechte in der Kindertagesbetreuung

Seit einigen Jahren wird über Länderprogramme und -initiativen versucht, das Thema digitale Medien in Kindertagesbetreuungseinrichtungen stärker zu verankern. Pilotprojekte, die Ausstattung, Impulse für die pädagogische Praxis, Qualifizierung von Fachpersonal und Konzeptentwicklung miteinander verknüpfen, zeigen, dass sich dabei die frühere Skepsis vieler Träger und Fachkräfte in eine prozessorientierte Befassung mit dem Themenkomplex transformiert. Evaluationen der Projekte verweisen allerdings immer wieder darauf, dass dennoch Unsicherheiten aufseiten der Fachkräfte bestehen, das Thema ambivalent betrach­tet wird und eine fachlich fundierte Auseinandersetzung damit nicht selbst­verständlich ist.

Vielfach sind diese Skepsis und Unsicherheit vor allem damit verbunden, dass das Miss­verständnis besteht, die Befassung mit dem Thema digitale Medien müsse auf einen verstärkten und möglichst frühen Einsatz digitaler Medien in der Kita hinauslaufen. Dabei wird schon beim Blick auf die oben kurz beschriebenen Befunde zur familialen Mediensozialisation deutlich, dass wenn Kitas sich als Orte verstehen, die Kinder im Aufwachsen und ihre Familien begleiten, die Befassung mit dem medialen Alltag der Kinder hochrelevant ist, um zu verstehen, wo sich wie oben beschrieben

  • erstens Schutzbedarfe zeigen,
  • wo zweitens die Teilhabe der Kinder an medienbezogenen Entscheidungen gefördert werden sollte und
  • wie sie drittens zunehmend befähigt werden können, mit den Medien, die sie umgeben, umzugehen.

Medienbildung in der Kita kann vor diesem Hintergrund zwar möglicherweise auch bedeuten, da, wo es sinnvoll und fachlich gerechtfertigt erscheint, digitale Medien einzusetzen. Vor allem geht es dabei jedoch um viele andere Dinge, bei denen die Einbeziehung der Kinderrechte  eine wichtige Rolle spielt (vgl. Abb. 1). Dabei kommt ebenfalls immer wieder die Frage auf, wie die Perspektive der Kinder selbst berücksichtigt werden kann.

Im Folgenden werden Dimensionen von Medienbildung in der Kita beschrieben und Leitfragen abgeleitet, die sich auch in den Ergebnissen einer Handreichung wiederfinden, die das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) des Landes Nordrhein-Westfalen herausgegeben hat (Andernach et al. 2019).



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