Offene Arbeit - ein inklusives und partizipatives Konzept

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist offene Arbeit?
  2. Irrtümer rund um Offene Arbeit
  3. Offene Arbeit ist ein Teamprozess
  4. Literatur zur Geschichte und Entwicklung der Offenen Arbeit

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Was ist Offene Arbeit?


Zu allererst und oft vergessen: Offene Arbeit ist ein inklusives Konzept. Wie es der Name schon sagt: Offen für alle Kinder, niemand wird ausgegrenzt. Daran zeigt sich: Offene Arbeit ist ein pädagogisches Konzept, das in gesellschaftspolitische Diskussionen eingebunden ist und darauf gründet. Offene Arbeit zielt auf eine offene Gesellschaft, in der alle teilhaben und sich einbringen können. Darum ist es das zentrale Anliegen Offener Arbeit, die Erfahrung persönlicher Eigenständigkeit und gemeinschaftlicher Verantwortung für Kinder und Erwachsene erlebbar zu machen.


Offene Arbeit erweitert und sichert die Selbstbestimmungs- und Beteiligungsrechte für Kinder allen Alters und aller Voraussetzungen. Kern des Konzeptes ist das Wohlbefinden jedes Kindes mit seinen Eigenheiten. Daher stehen die Signale der Kinder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sie zeigen uns, worauf es jeweils ankommt und was ihr individueller „Bildungsplan" vorgibt.


Das verlangt ein Umdenken der Erwachsenen. Die Pädagogenrolle wird neu justiert. Gewohnte Handlungsmuster brechen auf, die Sicht auf Kinder und die Arbeit mit ihnen verändert sich. Unterschiedlichkeit wird normal, die Arbeit differenziert. Grenzen werden durchlässig, Strukturen flexibilisiert und schließlich alle Ressourcen (Raum, Zeit, Geld, Kompetenzen) gemeinsam genutzt.


Offene Arbeit erfordert Mut. Sie fordert dazu heraus, ins Offene zu denken und für möglich zu halten, was man noch nicht kennt. Darauf muss man sich persönlich einlassen wollen – was voraussetzt, dass man die Ziele für sinnvoll hält.


Der Weg zu gemeinsamer Verantwortung und Kooperation ist ein Teamprozess, der von der Reflexion bisheriger Erfahrungen über die Erprobung veränderter Strukturen und Handlungen zu gemeinsamen Orientierungen und Leitlinien führt.


Offene Arbeit bedeutet, Pädagogik und Organisationsformen immer von neuem auf den Prüfstand zu stellen und den sich wandelnden Anforderungen durch Kinder und Familien ebenso anzupassen wie den eigenen Erkenntnisprozessen.
Offene Arbeit ist daher ein Prozess, der niemals endet. So heißt eine Erkenntnis: „Die einzige Konstante der Offenen Arbeit ist die Veränderung".