Vom 22.-24. November 2010 fand in der der Forschungsstelle „Entwicklung, Lernen und Kultur“ des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) an der Universität Osnabrück ein dreitätiger Workshop statt, der sich mit kulturellen Einflüssen auf  die Kinderzeichnung und dem Beitrag der Kinderzeichnung zum Verständnis unterschiedlicher kultureller Milieus befasste.

 WissenschaftlerInnen (Psychologen, Kunstpädagogen, Kunsttherapeuten) aus dem deutschen Sprachraum, die sich z.T. seit vielen Jahren in eigenen Studien mit dem Thema befassen, berichteten u.a. über Kinderzeichnungen aus  Chile, Costa Rica, Deutschland, Ghana, Kamerun, Litauen, Palästina und der Türkei. Die Ergebnisse lieferten wertvolle Anregungen für das nifbe-Projekt  „Kinderzeichnungen im Kulturvergleich“, das von Osnabrücker und Hannoveraner WissenschaftlerInnen in Kooperation durchgeführt wird. Ein Höhepunkt der Arbeitstagung war der gemeinsame Besuch des Museums für „Kindheits- und Jugendwerke bedeutender Künstler“ in Halle/Westf., das die Bedeutung der kindlichen Entwicklung für das Verständnis der bildenden Kunst anhand Kinderzeichnungen von Picasso, Munch, Macke, Kirchner u.a. aufzeigt.

 

Die TeilnehmerInnen des Workshops stimmten darin überein, dass wissenschaftlich fundierte  Kenntnisse zur Entwicklung des kindlichen Zeichnens sowie zu kulturellen Einflüssen auf das Zeichnen insbesondere im Bereich der Frühpädagogik stärker vermittelt werden sollten, - nicht zuletzt auch deshalb, weil Zeichnen und Malen im Alltag der Kindertagestätten und ähnlicher Einrichtungen einen breiten Raum einnehmen und Kindern Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten bieten, die über die sprachlichen Mittel hinausgehen.