Mehr als 80% der TeilnehmerInnen gut oder sehr gut zufrieden


Seit 2013 bietet das nifbe in enger Kooperation mit Weiterbildungsträgern vor Ort Team-Qualifizierungen für die Arbeit mit Kindern unter drei Jahren an. Für eine Evaluation wurden im Frühjahr 2015 landesweit rund 5.000 TeilnehmerInnen mit einem vierseitigen Fragebogen zum Ablauf, den Inhalten und der Zufriedenheit mit den von ihnen besuchten Maßnahmen befragt. Bei einem Rücklauf von knapp einem Drittel zeigten sich mehr als 80% der Befragten als „gut“ oder „sehr gut zufrieden“ und knapp die Hälfte bewertete ihren persönlichen Kompetenzgewinn als hoch.


In Kürze zusammengefasst stellen sich die Ergebnisse der TeilnehmerInnen-Befragung wie folgt dar:

Welche Themen wurden in den Maßnahmen besonders häufig behandelt?
  • Besonders wichtig waren in vielen Maßnahmen grundlegende, konzeptionelle Themen wie Eingewöhnung, Konzeptentwicklung oder Raumgestaltung. Seltener werden Themen genannt, die mit der konkreten Alltagsgestaltung oder der spezifischen Förderung der Kinder zu tun haben (Pflege, Angebote, Bewegung oder Sprachbildung). Um es an einem Beispiel zu konkretisieren: Eingewöhnung wurde von 71% der Antwortenden als wichtiges Thema innerhalb der Fortbildungsmaßnahme benannt; Sprachbildung nur von 26%.

Gibt es Faktoren, die die Auswahl von Themen beeinflusst haben?
  • Zum einen spielt das Alter der Einrichtung eine Rolle: Teams von Einrichtungen, die schon seit einigen Jahren bestehen, beschäftigen sich stärker mit den o.g. konkreten, spezifischen Fragen und Themen; Teams von jüngeren, manchmal gerade erst gegründeten Einrichtungen haben sich noch einmal mit grundsätzlichen, strukturellen Themen befasst. Das Thema Eingewöhnung scheint allerdings für sehr viele Teams ein immer wiederkehrendes Thema zu sein. Zum anderen lassen sich Unterschiede feststellen, wenn man untersucht, wie sich die Entscheidung über die Durchführung der Maßnahme selbst auswirkt: wenn der Träger und/oder die Leitung allein entschieden haben, ist die Tendenz zu den grundsätzlichen Themen größer; wenn die Mitarbeiter*innen stärker an der Entscheidung beteiligt waren, werden konkrete Themen etwas häufiger genannt

Welche Schlussfolgerungen können aus den diesbezüglichen Ergebnissen gezogen werden?
  • Wenn man die Ergebnisse ausführlicher analysiert und die Rückmeldungen vieler Referent*innen, die die Maßnahmen durchgeführt haben hinzunimmt, lässt sich schlussfolgern, das in vielen Teams bzw. bei vielen Fachkräften Unsicherheit in Bezug auf folgende Fragen besteht: Geht es darum einzelne Themen abzuarbeiten oder geht es eher um Fragen der Haltung und der Beziehungsgestaltung? In welchem Verhältnis stehen „Betreuung“ / „Pflege“ und „Bildung“ / „Förderung“ in der Krippe? Wie können Pflegesituationen (aus denen die alltägliche Arbeit weit überwiegend besteht) als Bildungsanlässe verstanden und genutzt werden?

Wie zufrieden waren die TeilnehmerInnen mit den Maßnahmen?

  • Insgesamt zeigt sich eine hohe Zufriedenheit mit den Maßnahmen. Gut 80% der Antwortenden gibt an, das sie mit den Ergebnissen der Maßnahmen zufrieden oder sehr zufrieden sind.

Lassen sich Schlüsse über die Wirksamkeit der Maßnahmen ziehen?
  • Innerhalb des Fragebogens wurde auch nach dem persönlichen Kompetenzgewinn und nach der Umsetzbarkeit der erarbeiteten Inhalte im Alltag gefragt. Damit konnte erfasst werden, wie die Antwortenden wichtige Aspekte der Wirksamkeit einschätzen. Auch hier sind sehr positive Ergebnisse zu verzeichnen – 48% bewerten ihren persönlichen Kompetenzgewinn als hoch; 40% halten die Umsetzbarkeit gut gegeben (je weitere 20% immer noch für eher hoch bzw. eher gut).

Gibt es Faktoren, die das Ausmaß der Zufriedenheit und der Wirksamkeit beeinflusst haben?
  • Der Grad der Bedarfsorientierung (das Ausmaß, in dem die TeilnehmerIinnen die Maßnahme tatsächlich an ihren Bedarfen orientiert wahrgenommen haben) und die Kompetenz der ReferentInnen sind die beiden wichtigsten Faktoren. Wenn beide positiv bewertet werden, liegt der Anteil derjenigen, die ihren persönlichen Kompetenzgewinn als eindeutig positiv ansehen bei über 80%, noch höher liegt dann der Anteil derjenigen, die die Umsetzbarkeit für gegeben halten. Wenn nur einer der beiden Faktoren weniger positiv bewertet wird, sinkt die eingeschätzte Wirksamkeit deutlich ab.
  • Leitungskräfte schätzen die Wirksamkeit hinsichtlich beider Aspekte noch einmal deutlich höher ein als die übrigen MitarbeiterInnen der Teams. So schätzen die Leitungen den persönlichen Kompetenzgewinn zu 54% als hoch ein, die Umsetzbarkeit zu 61% als gut; bei den ErzieherIinnen liegen die entsprechenden Werte bei 36% und 45%. Schließlich wirkt sich eine Einbeziehung der zuständigen Kita-Fachberatung in vielen Fällen positiv auf die geschätzte Wirksamkeit der Maßnahmen aus.

Welche Schlussfolgerungen lassen sich insgesamt aus den Ergebnissen ziehen?
  • Unter Berücksichtigung der hohen Werte für die Zufriedenheit und die Wirksamkeit lässt sich von einem großen Erfolg der Qualifizierungsinitiative sprechen. Sehr positiv haben sich vor allem die Bedarfsorientierung und die Anlage der Maßnahmen als Teamfortbildung erwiesen.
  • Niedersachsen verfügt landesweit offensichtlich über einen großen Pool an fachlich und methodisch kompetenten ReferentInnen zum Themenfeld Arbeit mit Kindern unter Drei.
  • Bei der Fortführung dieser oder der Durchführung vergleichbarer Qualifizierungsinitiativen resp. Fortbildungsmaßnahmen sollten die oben skizzierte Unsicherheit vieler Fachkräfte berücksichtigt werden. Der Unterschiedlichkeit der Sichtweisen von Fachberatungen, Leitungen und Teams und deren Kommunikation untereinander sollte stärkere Beachtung geschenkt werden.